Macron will nach Hackerangriffen massiv in Kliniken investieren

Paris – Nach Cyberangriffen auf französische Krankenhäuser hat Präsident Emmanuel Macron eine Milliarde Euro im Kampf gegen Hacker in Aussicht gestellt, davon 720 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln. Die Gelder sollen in die Sicherheit von Computersystemen fließen, wie Macron heute ankündigte.
In der Coronapandemie stellten solche Attacken eine „Krise in der Krise“ dar, betonte der Staatschef. Macron hatte sich zuvor per Videokonferenz mit Ärzten und anderen Verantwortlichen von zwei Kliniken in den Städten Dax im Süden und Villefranche-sur-Saône ausgetauscht, deren Computersysteme in diesem Monat durch Hacker vollständig lahmgelegt worden waren. Dadurch mussten Operationen abgesagt und Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden.
Die Kliniken wurden mit Erpressungs-Software angegriffen, bei der Cyberkriminelle für die Freigabe der gehackten Systeme oder Daten ein Lösegeld verlangen. Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl der Cyberangriffe in Frankreich nach offiziellen Angaben vervierfacht. Elf Prozent davon betrafen Krankenhäuser.
In der Ukraine waren mit Hilfe der französischen Polizei und des FBI zuvor mehrere Verdächtige festgenommen worden, die hinter der neuen Erpresser-Software „Egregor“ stehen sollen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: