Ausland

Marburgvirus: Weltweit erste klinische Studie in Ruanda begonnen

  • Mittwoch, 16. Oktober 2024
/Anastasiya Surdina, stock.adobe.com
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Genf – Ruanda hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit der weltweit ersten klinischen Studie zur Behandlung des Marburg-Virus' begonnen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sprach von „ermutigenden Nachrichten aus Ruanda“.

Das Land habe in Zusammenarbeit mit der WHO die „weltweit erste klinische Studie“ zur Behandlung der Mar­burg­virus-Erkrankung gestartet. Dabei komme das Medikament Remdesivir zum Einsatz, das zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt wurde, gab der WHO-Chef weiter an.

In Ruanda wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums seit Ende September bis zum vergan­ge­nen Donnerstag bis zu 58 Infektionen mit dem lebensbedrohlichen Marburgvirus bestätigt. 13 Menschen starben demnach.

Am vergangenen Donnerstag erklärte die Gesundheitsaufsicht der Afrikanischen Union, dass der Ausbruch unter Kontrolle gebracht worden sei. Das Marburgvirus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebolavirus.

Es verbreitet sich unter Menschen durch engen Kontakt oder durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Zu den Symptomen der Marburgkrankheit gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen, später kommen Durchfall, Erbrechen und Blutungen hinzu.

Die Sterblichkeit liegt laut der WHO bei bis zu 88 Prozent. Bisher gibt es keine offiziell anerkannten Impfungen oder antivirale Behandlungen.

Anfang Oktober waren in Hamburg zwei Menschen wegen des Verdachts einer Ansteckung mit dem hochge­fähr­lichen Virus zur Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.

Die beiden waren mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort aus per Zug nach Hamburg gereist. Einer von ihnen hatte den Angaben zufolge im Rahmen seines Medizinstudiums in einem Krankenhaus in dem ostafrikanischen Land gearbeitet, in dem auch mit dem Marburg-Virus infizierte Patienten behandelt wurden.

afp

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