Massachusetts erwägt Haftverkürzung bei Organspende

Washington – Häftlinge im US-Bundesstaat Massachusetts sollen künftig kürzer einsitzen, wenn sie im Gegenzug Knochenmark oder ein Organ spenden. Ein entsprechender Gesetzentwurf sieht einen Nachlass von zwei Monaten bis maximal ein Jahr Haft vor.
Ein Ausschuss soll im Einzelfall entscheiden, ob jemand medizinisch die Voraussetzungen für eine Organspende erfüllt und wie stark die Strafe dafür reduziert werden soll.
Fast 5.000 Einwohner des Bundesstaates warteten derzeit auf eine Organtransplantation, twitterte die demokratische Abgeordnete Judith Garcia, die den Gesetzentwurf eingebracht hat. Indem sie anderen helfen, könnten die Inhaftierten ihre eigene „körperliche Autonomie“ wiederherstellen.
Bedenken äußert dagegen der Leiter der Organisation Prisoners Legal Service of Massachusetts, Jesse White. Die in Aussicht gestellte Haftverkürzung bei einer Organspende sei nichts anderes als „Nötigung“.
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