Mehr als eine Milliarde Euro für den Kampf gegen Polio

Brüssel – Für den Kampf gegen Polio stellen die EU-Kommission, die Europäische Investitionsbank und die Gates-Stiftung mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der US-Milliardär Bill Gates kündigten heute in Brüssel an, mit der neuen Finanzierungspartnerschaft unter anderem eine Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks Unicef zur Ausrottung der Kinderlähmung zu unterstützen. So sollen jährlich knapp 370 Millionen Kinder gegen Polio geimpft werden.
Mithilfe globaler Zusammenarbeit „werden wir Polio ein für alle Mal ausrotten“, erklärte von der Leyen heute. Das Geld soll weltweit in Gesundheitssysteme besonders betroffener Länder und die Herstellung von Medikamenten und Impfstoffen fließen.
„Wir machen Innovationen im Gesundheitsbereich für alle zugänglich, insbesondere in den ärmsten Ländern“, erklärte Gates. Die zusätzlichen Mittel würden helfen, bislang ungeimpfte Kinder in entlegenen Regionen zu erreichen, erklärte WHO-Direktor Tedros Ghebreyesus.
Die Europäische Investitionsbank unterstützt die WHO-Initiative gegen Polio mit 500 Millionen Euro. Weitere 500 Millionen Euro sollen in den Aufbau der Gesundheitssysteme in besonders betroffenen Ländern fließen, davon 250 Millionen Euro von der Gates-Stiftung. Zusätzlich stellen EU-Kommission und Gates-Stiftung zusammen 80 Millionen Euro für die technische Umsetzung bereit.
Die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) unter der Leitung der WHO hat zum Ziel, die Krankheit Poliomyelitis mithilfe von Impfkampagnen weltweit auszurotten.
Nach eigenen Angaben wurden im Rahmen der Initiative seit 1988 mehr als 2,5 Milliarden Kinder gegen Polio geimpft. Größter Geldgeber ist die Stiftung von Bill und Melinda Gates. Polio gilt in den meisten Weltregionen als ausgerottet. Einzig in Afghanistan und Pakistan ist die Krankheit weiter verbreitet.
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