Mehr psychologische Betreuung für Kinder in Syrien gefordert
München – Psychische Gesundheit und Zukunftsperspektiven syrischer Kinder lassen schwer zu wünschen übrig. Darauf hat die Hilfsorganisation SOS Kinderdörfer hingewiesen. Angesichts der Konfrontation mit einer ständigen Lebensgefahr, dem Tod vieler Familienangehörigen und Freunde sowie Hunger, Armut und Obdachlosigkeit sei eine langfristige psychologische Betreuung der sogenannten „verlorenen Generation“ des Landes unverzichtbar.
„Aufgrund des andauernden Krieges sind viele syrische Kinder traumatisiert und brauchen dringend psychologische Betreuung", sagt Katharina Ebel, Nothilfe-Koordinatorin für Syrien. Sie müssten mit Aggressionen, Angstzuständen oder Kontrollverlust fertig werden, die unbehandelt Psychologen zufolge das Risiko eines Suizids vergrößern. Ebel berichtet, dass viele Kinder inzwischen die Hoffnung verloren hätten und laut eigenen Aussagen lieber sterben würden, als unter diesen Umständen weiterzuleben.
Momentan erreichen die SOS-Kinderdörfer und andere Hilfsorganisationen insgesamt nur rund acht Prozent aller traumatisierten Kinder in Syrien.
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