Migranten mit medizinischen Komplikationen dürfen Rettungsschiff verlassen

Rom – Wegen „medizinischer Komplikationen“ sind nach Angaben der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms weitere Migranten von Bord ihres Rettungsschiffes gegangen. Drei Menschen bräuchten dringend eine besondere Behandlung, twitterte Proactiva heute. Zusätzlich konnte ein Angehöriger das Schiff verlassen. Auch die übrigen 134 Migranten müssten schnellstmöglich an Land gehen, forderten die Seenotretter.
Die Menschen sind zum Teil seit zwei Wochen auf dem Schiff, das sich seit gestern in unmittelbarer Nähe von Lampedusa empfindet. Zeitweise hatte die „Open Arms“ 160 Gerettete an Bord. Nach und nach wurden einige von ihnen aus gesundheitlichen Gründen nach Malta und Italien gebracht.
Italiens rechtsnationaler Innenminister Matteo Salvini hatte dem Schiff die Einfahrt in die Territorialgewässer des Landes verboten. Nach Angaben des Open-Arms-Gründers Oscar Camps hatte die Organisation dagegen beim Verwaltungsgericht Einspruch eingelegt, das daraufhin die Einfahrt in die Gewässer genehmigte. Sechs EU-Länder, darunter Deutschland, hatten sich bereit erklärt, Migranten zu übernehmen.
Dennoch darf die „Open Arms“ nicht in den Hafen einfahren. Südlich von Sizilien und unweit von Malta wartete das Rettungsschiff „Ocean Viking“ in internationalen Gewässern mit 356 geretteten Migranten auf die Erlaubnis, in einen Hafen ansteuern zu können. Die Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen hatten die Menschen in mehreren Rettungseinsätzen in Sicherheit gebracht.
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