Ausland

Montréal kämpft mit Folgen der Waldbrände

  • Montag, 26. Juni 2023
Die Skyline von Montréal im Smog/picture alliance, AP, Graham Hughes
Die Skyline von Montréal im Smog/picture alliance, AP, Graham Hughes

Montréal – Wegen der in ganz Kanada lodernden Waldbrände ist die Metropole Montréal gestern weltweit die Großstadt mit der schlechtesten Luftqualität gewesen. Die Luftqualität in der bevölkerungsreichsten Stadt der Provinz Québec sei „ungesund“, erklärte das Unternehmen IQAir, das weltweit die Luftverschmutzung beob­achtet. Über der Stadt lag beißender Rauch.

Die kanadische Umweltbehörde gab Smogwarnungen für mehrere Regionen Québecs heraus. Die hohe Kon­zentration von Feinstaub führe zu schlechter Luftqualität und verringere die Sicht. Die Behörde riet der Be­völ­kerung von Freiluftaktivitäten ab und empfahl Menschen, die das Haus verlassen müssen, Maske zu tragen.

Der Smog werde voraussichtlich bis heue Morgen anhalten. Schwimmbäder und Sportanlagen wurden ge­schlossen. Zahlreiche Veranstaltungen unter freiem Himmel wie Konzerte und Sportwettkämpfe wurden wegen des Smog abgesagt.

Derzeit lodern in der Provinz Québec nach Angaben der örtlichen Brandschutzbehörde 80 Waldbrände. Meh­rere breiteten sich am Wochenende wegen der Trockenheit und hoher Temperaturen weiter aus.

Der starke Rauch „macht es sehr schwer für Löschflugzeuge und Hubschrauber, gute Arbeit zu leisten“, erklärte die Behörde. Im Nordwesten der Provinz würden allerdings für heute oder morgen „erhebliche“ Regenmengen erwartet.

Übermorgen werden zudem 119 französische Feuerwehrleute in Québec erwartet. Sie sollen ihre Landsleute ablösen, die seit Anfang Juni Unterstützung bei den Löscharbeiten der kanadischen Feuerwehr leisten. In ganz Kanada gibt es nach Angaben des landesweiten Waldbrandzentrums (CIFFC) mehr als 450 aktive Brände, von denen mutmaßlich 240 außer Kontrolle sind.

Kanada erlebt in diesem Jahr Waldbrände von bislang ungekannten Ausmaßen. Mehr als 7,4 Millionen Hektar Fläche sind seit Anfang Januar verbrannt. Ein Grund für die Feuer ist nach Einschätzung von Experten der Klimawandel.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach warnte vor den Folgen der kanadischen Brände auch für Westeuropa. „Jetzt drohen die Feinstäube und Luftschadstoffe der kanadischen Waldbrände Westeuropa zu erreichen“, er­klärte Lauterbach auf Twitter mit Verweis auf entsprechende Vorhersagen. Er fügte hinzu, „in ein paar Jahren werden die meisten Bürger wissen, wie schädlich Feinstaub für die Gefäße und das Hirngewebe sind“.

afp

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