Mosambik ruft Notstand wegen Überschwemmungen aus

Beira – Wegen verheerender Überschwemmungen im Zentrum des Landes nach dem schweren Tropensturm „Idai“ hat Mosambiks Regierung den Notstand erklärt. In der Stadt mit rund 500.000 Einwohnern gibt es auch knapp eine Woche nach dem Eintreffen des Sturms keinen Strom, weite Teile von Stadt und Umland sind überflutet. Präsident Filipe Nyusi hatte vorgestern gewarnt, es könnte mindestens 1.000 Todesopfer geben.
Der Zyklon „Idai“ mit der Stärke vier von fünf war in der Nacht zum vergangenen Freitag mit Windböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde vom Indischen Ozean bei Beira auf Land getroffen. Es folgten Sturmfluten und massive Überschwemmungen. Im Hinterland von Beira steigen die Flusspegel wegen anhaltenden Regens weiter an.
Bereits vorgestern erklärte ein UN-Sprecher, zwei große Flüsse hätten wegen der Fluten „kilometerlange Binnenmeere“ gebildet. Die Vereinten Nationen (UN) sprechen inzwischen von einer „massiven Katastrophe“. Das Rote Kreuz teilte mit, rund 400.000 Menschen könnten zeitweise obdachlos sein.
Der Chef des Roten Kreuzes warnte heute vor einer Zuspitzung der Lage. Die großflächigen Überschwemmungen im Zentrum des Landes im südlichen Afrika werden sich weiter verschlimmern, sagte der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter. „Es gibt also keine Entwarnung. Im Gegenteil: Wir befürchten eine Verschlechterung der Lage“, so Reuter.
Es gebe nun auch eine „große“ Gefahr, dass Durchfallerkrankungen wie Cholera ausbrächen. Um das zu vermeiden, müsse dringend die Versorgung mit Trinkwasser wiederhergestellt werden. „Aus deutscher oder europäischer Perspektive wird das als Selbstverständlichkeit angesehen, aber der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist das Allerwichtigste“, sagte Reuter. Zudem müsste schnell wieder eine grundlegende Hygiene und elementare medizinische Betreuung für die Menschen gewährleistet werden.
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