Ausland

MPox Klade Ib: Erster Fall ohne bekannte Reisehistorie

  • Dienstag, 8. April 2025
/dottedyeti, stock.adobe.com
/dottedyeti, stock.adobe.com

London – Die britische Gesundheitsbehörde (UK Health Security Agency, UKHSA) berichtet erstmals über eine bestätigte Infektion mit Mpox Klade Ib bei einer Person ohne Reisegeschichte und ohne Verbindung zu zuvor bestätigten Fällen im Vereinigten Königreich. Wo sich die im Nordosten Englands lebende Person angesteckt haben könnte, wird aktuell weiter untersucht.

Die Diagnose der Person erfolgte im März. Alle Kontakte wurden nachverfolgt, und es wurden keine weiteren Fälle festgestellt. Das Risiko für die britische Bevölkerung sei weiterhin gering, heißt es in einem Update der UKHSA.

Die Entdeckung eines solchen Falles findet Jonas Albarnaz vom The Pirbright Institute überraschend. „Bisher traten Klade-1b-Fälle im Vereinigten Königreich bei Personen auf, die vor kurzem nach Afrika gereist waren, sowie bei deren Haushaltskontakten“, erklärte der Virologe.

Wahrscheinlich habe sich die Person bei einer anderen infizierten Person durch direkten Kontakt mit Hautläsionen oder mit kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen angesteckt, vermutet Albarnaz.

Über die Rolle der asymptomatischen Übertragung bei Mpox-Ausbrüchen wisse man noch zu wenig. Eine zoonotische Übertragung von Mpox komme zwar in endemischen Ländern in Afrika vor. Da es im Vereinigten Königreich kein tierisches Reservoir gebe, hält Albarnaz dies allerdings für ein äußerst unwahrscheinliches Szenario.

Zu den häufigsten Symptomen von Mpox gehören Hautausschlag oder eitrige Läsionen, die zwei bis vier Wochen anhalten können. Mögliche Folgen sind Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Antriebslosigkeit und geschwollene Lymphknoten.

Seit dem 19. März 2025 wird Mpox (Klade Ia und Ib, Klade II) im Vereinigten Königreich nicht mehr als hochgradige Infektionskrankheit (High Consequence Infectious Disease, HCID) eingestuft. Das haben das Advisory Committee on Dangerous Pathogens (ACDP) und die UKHSA entschieden.

gie

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung