Ausland

Nach Wahlschlappe: Milei verspricht höhere Sozialausgaben in Argentinien

  • Dienstag, 16. September 2025
Argentiniens Präsident Javier Milei
Argentiniens Präsident Javier Milei /picture alliance, REUTERS, Tomas Cuesta

Buenos Aires – Nach der Niederlage seiner Partei bei den Wahlen in der wichtigen Provinz Buenos Aires lenkt Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei ein. Trotz seines strengen Sparkurses sollen die Ausgaben für Renten, Gesundheit und Bildung im kommenden Jahr steigen, kündigte der Staatschef bei der Vorstellung des Haushalts 2026 an.

Milei verteidigte seine Politik der Ausgabenkürzungen und betonte seine wirtschaftspolitischen Erfolge wie die Senkung der Inflation. Er räumte allerdings auch ein: „Wir verstehen, dass viele Argentinier das in ihrer Realität noch nicht wahrnehmen.“

Vor gut einer Woche hatte Mileis Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) bei der Wahl in der wirtschaftsstarken und bevölkerungsreichen Provinz Buenos Aires rund um die argentinische Hauptstadt eine schwere Wahlniederlage einstecken müssen. Mileis Partei hatte 33,7 Prozent der Stimmen erhalten. Die Mitte-Links-Partei Fuerza Patria konnte 47,2 Prozent der Stimmen verbuchen.

Die Abstimmung galt auch als Stimmungstest für die Parlamentswahl Ende Oktober. Dann will Milei ein deutlich besseres Ergebnis erzielen, denn bislang verfügt er über keine eigene Mehrheit in der Abgeordnetenkammer und im Senat. Deshalb werden seine Reformprojekte im Kongress immer wieder gestoppt.

Mileis Bilanz ist durchwachsen. Zwar ist es dem Wirtschaftswissenschaftler gelungen, die Inflation in dem hoch verschuldeten Land deutlich zu drücken und den Staatshaushalt auszugleichen. Allerdings verloren auch zahlreiche Menschen ihren Arbeitsplatz, Subventionen beispielsweise für Strom, Gas und den öffentlichen Nahverkehr wurden gestrichen.

Auch die Wirtschaft kommt bisher nicht richtig in Schwung. Zudem muss die Regierung immer wieder auf den Finanzmärkten intervenieren, um die schwächelnde Landeswährung Peso zu stützen.

dpa/EB

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