Ausland

Neuseeland verbietet PFAS in der Kosmetik

  • Dienstag, 30. Januar 2024
/beckystarsmore, stock.adobe.com
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Wellington – Als eines der ersten Länder der Welt will Neuseeland sogenannte Ewigkeitschemikalien in Kosmetikprodukten verbieten. Die Umweltschutzbehörde des Pazifikstaates teilte heute mit, dass per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) ab dem 31. Dezember 2026 nicht mehr in Produkten wie Nagellack, Rasierschaum, Lippenstift und Mascara verwendet werden dürfen.

Diese industriell hergestellten Verbindungen, die mehr als 10.000 Substanzen umfassen, werden zugesetzt, um etwa die Haut zu glätten oder um Kosmetik haltbarer oder streichfähiger zu machen.

Doch sind die Chemikalien extrem langlebig. Gelangen PFAS einmal in die Umwelt, werden sie dort nicht abgebaut. Sind Böden und Gewässer belastet, dann können PFAS über die Nahrungskette und über das Trink­wasser in den menschlichen Organismus gelangen und Krankheiten auslösen.

„Sie können sich in unserem Körper ansammeln, und einige davon können in hohen Konzentrationen giftig sein“, sagte der für die Neubewertung gefährlicher Stoffe zuständige Manager der Behörde, Shaun Presow.

Neuseeland will PFAS auch aus Feuerlöschschaum entfernen und die Belastung der Umwelt im Land durch die Stoffgruppe untersuchen. Die synthetischen Chemikalien sind beliebt, denn sie besitzen wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften und sind thermisch stabil.

Daher findet man sie auch oft in Pflanzenschutzmitteln, Skiwachs, Pfannenbeschichtungen oder Regenjacken.

Behörden mehrerer Länder, darunter Deutschland, streben ein weitgehend vollständiges Verbot der Stoff­gruppe in der Europäischen Union an. Die Entscheidung trifft die Europäische Kommission gemeinsam mit den EU-Mitgliedsstaaten. Kritiker warnen aber, dass ein komplettes Verbot eine große Bedrohung für High­tech­industrien wie die Medizintechnik darstellen könnte.

dpa

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