Obamacare: Mehrheit der US-Mediziner gegen Abschaffung
Washington – Eine Mehrheit der Mediziner in den USA lehnt laut einer Umfrage die vom neuen US-Präsidenten Donald Trump angekündigte Rücknahme der Gesundheitsreform, die unter dem Namen Obamacare bekannt geworden ist, ab. Stattdessen plädieren die Ärzte für Nachbesserungen, wie aus der gestern im New England Journal of Medicine (DOI: 10.1056/NEJMp1700144) veröffentlichten Umfrage hervorgeht. Nur 15 Prozent der Befragten befürworten demnach eine vollständige Abschaffung der Gesundheitsreform. 74 Prozent sprachen sich für Änderungen aus.
Trump hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen in der vergangenen Woche ein Dekret gegen Obamacare unterzeichnet. Sein Stabschef Reince Priebus sprach von einer Zwischenlösung, bis die Reform abgeschafft werde. Trump hatte die Gesundheitsreform in der Vergangenheit immer wieder kritisiert und angekündigt, sie abzuschaffen und durch ein neues System zu ersetzen. Die Republikaner, die nach Trumps Amtsantritt nun beide Parlamentskammern sowie das Weiße Haus kontrollieren, halten die Gesundheitsreform für zu teuer.
Mit dem Obamacare-Projekt Affordable Care Act (ACA) wurde es Versicherungen verboten, Menschen mit Vorerkrankungen von einer Krankenversicherung auszuschließen. Junge Leute erhielten die Möglichkeit, bis zum Alter von 26 Jahren bei den Eltern mitversichert zu sein. Seit Einführung der Gesundheitsreform wurden rund 20 Millionen zuvor unversicherte US-Bürger in eine Krankenversicherung aufgenommen.
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