Pakistan will mehr als 45 Millionen Kinder gegen Polio impfen

Islamabad – In Pakistan hat gestern eine landesweite Polio-Impfkampagne begonnen. Ziel ist es, mehr als 45 Millionen Mädchen und Jungen gegen Kinderlähmung zu impfen, berichteten pakistanische Medien. Ein Grund für die großangelegte Kampagne: In diesem Jahr wurden bereits 29 neue Poliofälle registriert.
Pakistan und das Nachbarland Afghanistan sind die einzigen Staaten weltweit, in denen Polio noch endemisch ist. Das Poliovirus ist die Ursache der Kinderlähmung. Als letztes Land auf dem afrikanischen Kontinent wurde Nigeria im Jahr 2020 als frei von Polio erklärt. Später meldeten nigerianische Behörden aber neue Fälle.
In ganz Pakistan konnte Berichten zufolge der Wildtyp des Poliovirus in Abwasserproben festgestellt werden. Besonders betroffen sind die Millionenstadt Karatschi und Teile der Provinz Khyber Pakhtunkhwa.
Die Impfkampagne läuft bis zum 23. Oktober. Mehr als 400.000 Gesundheitshelfer – darunter 225.000 Frauen – würden von Tür zu Tür gehen, um sicherzustellen, dass jedes Kind die Impfung erhalte.
„Die jüngsten Überschwemmungen in mehreren Regionen haben das Risiko der Übertragung von Polio und anderen durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten erhöht“, sagte ein Sprecher des nationalen Katastrophenamts. Auch begünstigten stehende Gewässer und schlechte sanitäre Einrichtungen die Ausbreitung des Virus.
Pakistan organisiert seit langer Zeit regelmäßig Impfkampagnen, obwohl die Impfteams und die sie zu ihrem Schutz begleitenden Sicherheitskräfte immer wieder Ziel islamistischer Attentate werden.
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