Palästinensische Krankenhäuser erhalten europäische Millionenhilfe

Jerusalem – Die Europäische Union (EU) will palästinensische Krankenhäuser in Ostjerusalem mit 22 Millionen Euro unterstützen. Eine weitere Million Euro steuert die italienische Regierung bei, wie das Vertretungsbüro der EU in Ostjerusalem vorgestern mitteilte.
So soll etwa eine medizinische Grundversorgung für palästinensische Patienten in den von Israel besetzten Gebieten sichergestellt werden. Durch den anhaltenden Krieg im Gazastreifen und die eskalierenden Spannungen im besetzten Westjordanland sei die Gesundheitsversorgung für Palästinenser „stark beeinträchtigt“, heißt es in der Mitteilung.
Mit dem Beitrag wolle man einen Zugang zu grundlegenden medizinischen Leistungen für alle Palästinenser gewährleisten. Gleichzeitig sagte die EU der Palästinensischen Behörde (PA) in Ramallah Unterstützung bei der Reform des Gesundheitssystems zu.
Mit Blick auf die humanitäre Lage im Gazastreifen forderte EU-Vertreter Alexandre Stutzmann „die Wiederöffnung der Grenzübergänge, damit medizinische Hilfsgüter zu den Krankenhäusern in Gaza gelangen und schwer kranke Patienten in Krankenhäuser in Ostjerusalem evakuiert werden können“.
Das Ostjerusalemer Krankenhausnetzwerk, darunter das vom Lutherischen Weltbund getragene Auguste-Viktoria-Krankenhaus auf dem Ölberg, leistet lebensrettende medizinische Versorgung für Palästinenser im Westjordanland und dem Gazastreifen, wobei die PA die Kosten für die Behandlung überwiesener Patienten übernimmt. Dabei kommt es seit Jahren zu langen Verzögerungen, was zu einer Finanzkrise der Krankenhäuser geführt hat.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten unterstützen die PA nach eigenen Angaben seit 2013 regelmäßig mit Geld für palästinensische Krankenhäuser in Ostjerusalem. Insgesamt seien bisher rund 213 Millionen Euro zu diesem Zweck geflossen.
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