Ausland

Pandemie: Tedros lässt Status als internationalen Gesundheitsnotfall prüfen

  • Dienstag, 28. Juli 2020
/picture alliance, KEYSTONE, Fabrice Coffrini
Tedros Adhanom Ghebreyesus /picture alliance, KEYSTONE, Fabrice Coffrini

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Überprüfung des derzeitigen Status der Coronapandemie als „internationaler Gesundheitsnotfall“ angekündigt. Das teilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern bei einer Onlinepressekonferenz mit.

Das Notfallkomitee der WHO werde in dieser Woche zusammenkommen, um über die künftige Alarmstufe zu beraten, hieß es. Ein internationaler Gesundheitsnotfall muss alle sechs Monate evaluiert werden.

Seit 2007 hat die WHO erst sechs Mal die höchste Alarmstufe für die öffentliche Gesund­heit ausgerufen: wegen der Schweinegrippe, einem Polio- und einem Zika-Ausbruch, zwei Ebola-Ausbrüchen – und wegen des Coronavirus. Tedros betonte, dass von allen bisheri­gen Gesundheitsnotfällen die Coronakrise die schwerwiegendste sei.

Wegen ihres Krisenmanagements war die WHO in den vergangenen Monaten teils massiv in die Kritik geraten. Insbesondere US-Präsident Donald Trump warf der WHO eine zu gro­ße Nähe zu China vor. Anfang des Monats leitete er offiziell den Austritt seines Landes aus der internationalen Organisation ein.

Tedros verteidigte die Arbeit seiner Organisation und betonte, dass er „unglaublich stolz“ sei angesichts der „unermüdlichen Arbeit“, die WHO-Mitarbeiter in den vergangenen sechs Monaten geleistet hätten.

Die WHO hatte angesichts der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 am 30. Januar einen internationalen Gesundheitsnotfall ausgerufen. Zu diesem Zeitpunkt habe es au­ßerhalb Chinas, wo der neuartige Erreger erstmals aufgetreten war, weniger als hundert Infektionsfälle gegeben, erinnerte WHO-Chef Tedros bei der Pressekonferenz.

Inzwischen sind weltweit mehr als 650.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben. Mehr als 16 Millionen Menschen haben sich angesteckt.

afp

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