Ausland

Pneumologen fordern verantwortungs­bewusste Umweltpolitik von Trump

  • Montag, 30. Januar 2017

London – Mit einer verantwortungsbewussten Umweltpolitik könnten die USA einen wich­ti­gen Beitrag gegen den Klimawandel leisten und so auch die Gesundheit vieler US-Amerika­ner verbessern. Britische und amerikanische Forscher um Nicholas S. Hop­kinson am Im­perial College London fordern von Donald Trump, die notwendigen politischen Schritte einzuleiten. Ihr gemeinsames Editorial veröffentlichten die Wissen­schaftler in Thorax (2017; doi: 10.1136/thoraxjnl-2017-209978).

Trump sagt, er sei ein großer Bewunderer von Margret Thatcher, der ehemaligen Pre­mier­ministerin Großbritanniens. Thatcher setzte sich während ihrer Amtszeit stark für die Reduktion ozonschädlicher Gase ein. Sie unterstützte auch auf internationaler Ebene For­derungen, welche sich gegen die Nutzung von Fluorkohlenwasserstoffen in Aeroso­len und Kühlschränken wandten. 1987 wurde in Absprache mit dem USA die Nutzung in den folgenden Jahren beschränkt. Die Wissenschaftler berichten, dass ohne diese Maß­nahme die Erdatmosphäre bereits rund drei Grad wärmer wäre. 

Trump distanziert sich dagegen vom „Climate Action Plan“ der Obama-Regierung und konterkariert mit dem „America First Energy Plan“ bisherige Bemühungen, eine klima­freundliche Energiepolitik zu betreiben. Im neuen Plan sieht der Präsident vor, weitere Ressourcen fossiler Brennstoffe zu erschließen und so Strom kostengünstig zu machen.

Für die Zukunft stehen der Klimapolitik große Herausforderungen bevor, berichten die Forscher. Ein verringerter Ausstoß von Treibhausgasen, eine Subvention erneuerbarer Energien und die Anerkennung des Klimawandels seien wichtig, um eine weitere Erd­er­wärmung zu verhindern. Missernten, die Ausbreitung von Erkrankungen wie Malaria und die Zunahme respiratorischer Krankheiten könnten die Folge einer fehlgeleiteten Klima­politik sein, warnen die Autoren.  

Für chronisch kranke Menschen, die an Herz- und Lungenerkrankungen leiden, ist eine saubere Luft bekanntlich ausgesprochen wichtig. Falls Trump Amerika groß machen und die Gesundheit seiner Bürger schützen wolle, komme er um durchdachte Klima­schutzplä­ne nicht herum, so das Fazit der Wissenschaftler.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung