Pneumologen fordern verantwortungsbewusste Umweltpolitik von Trump
London – Mit einer verantwortungsbewussten Umweltpolitik könnten die USA einen wichtigen Beitrag gegen den Klimawandel leisten und so auch die Gesundheit vieler US-Amerikaner verbessern. Britische und amerikanische Forscher um Nicholas S. Hopkinson am Imperial College London fordern von Donald Trump, die notwendigen politischen Schritte einzuleiten. Ihr gemeinsames Editorial veröffentlichten die Wissenschaftler in Thorax (2017; doi: 10.1136/thoraxjnl-2017-209978).
Trump sagt, er sei ein großer Bewunderer von Margret Thatcher, der ehemaligen Premierministerin Großbritanniens. Thatcher setzte sich während ihrer Amtszeit stark für die Reduktion ozonschädlicher Gase ein. Sie unterstützte auch auf internationaler Ebene Forderungen, welche sich gegen die Nutzung von Fluorkohlenwasserstoffen in Aerosolen und Kühlschränken wandten. 1987 wurde in Absprache mit dem USA die Nutzung in den folgenden Jahren beschränkt. Die Wissenschaftler berichten, dass ohne diese Maßnahme die Erdatmosphäre bereits rund drei Grad wärmer wäre.
Trump distanziert sich dagegen vom „Climate Action Plan“ der Obama-Regierung und konterkariert mit dem „America First Energy Plan“ bisherige Bemühungen, eine klimafreundliche Energiepolitik zu betreiben. Im neuen Plan sieht der Präsident vor, weitere Ressourcen fossiler Brennstoffe zu erschließen und so Strom kostengünstig zu machen.
Für die Zukunft stehen der Klimapolitik große Herausforderungen bevor, berichten die Forscher. Ein verringerter Ausstoß von Treibhausgasen, eine Subvention erneuerbarer Energien und die Anerkennung des Klimawandels seien wichtig, um eine weitere Erderwärmung zu verhindern. Missernten, die Ausbreitung von Erkrankungen wie Malaria und die Zunahme respiratorischer Krankheiten könnten die Folge einer fehlgeleiteten Klimapolitik sein, warnen die Autoren.
Für chronisch kranke Menschen, die an Herz- und Lungenerkrankungen leiden, ist eine saubere Luft bekanntlich ausgesprochen wichtig. Falls Trump Amerika groß machen und die Gesundheit seiner Bürger schützen wolle, komme er um durchdachte Klimaschutzpläne nicht herum, so das Fazit der Wissenschaftler.
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