Poliofälle in Krisenländern binnen fünf Jahren verdoppelt

New York/Köln – In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der an Polio erkrankten Kinder in Krisenländern mehr als verdoppelt. Das teilte das UN-Kinderhilfswerks Unicef in der Nacht zu heute anlässlich des Weltpoliotags mit.
Von 541 Kindern, die 2023 weltweit an Kinderlähmung erkrankt sind, lebten demnach 85 Prozent in 31 Konfliktländern. Dazu zählen unter anderem Gaza, Sudan, Afghanistan oder Jemen. Dort seien Kinder besonders gefährdet.
Der Unicef-Analyse zufolge ist zudem die routinemäßige Impfung von Kindern in den vergangenen fünf Jahren von 75 auf 70 Prozent gesunken. Für eine Herdenimmunität sei hingegen eine Impfquote von 95 Prozent nötig.
Im Gazastreifen brach Polio zuletzt zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder aus. Eine Impfkampagne für knapp 120.000 Kinder im Norden des Gazastreifens musste jetzt wegen „eskalierender Gewalt“ unterbrochen werden.
Unicef fordert deswegen, Helfer zu schützen und humanitäre Pausen einzuhalten, die für den Erfolg von Impfkampagnen erforderlich seien.
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