Produktion von Johnson & Johnson-Impfstoff in US-Werk nach Panne gestoppt

Washington – Nach einer Panne bei der Herstellung des Coronaimpfstoffs von Johnson & Johnson hat die US-Arzneimittelbehörde FDA einen Produktionsstopp in dem betroffenen Werk in den USA gefordert.
Die Firma Emergent BioSolutions, die das Werk in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland betreibt, erklärte gestern in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC, die FDA habe verlangt, die Produktion bis zum Abschluss einer laufenden Untersuchung auszusetzen.
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte Ende März bestätigt, dass eine Charge seines Impfstoffs in der Produktionsstätte in Baltimore „nicht den Qualitätsanforderungen“ entsprochen habe.
Johnson & Johnson nannte selbst keine Zahlen. Laut der New York Times waren 15 Millionen Impfdosen unbrauchbar. Johnson & Johnson kündigte trotz der Panne an, im April 24 Millionen zusätzliche Dosen zu liefern.
Der Impfstoff von Johnson & Johnson hatte in den USA Ende Februar eine Notfallzulassung erhalten. Mitte März wurde das Vakzin dann auch in der EU zugelassen. Anders als in den USA ist der Impfstoff in der Europäischen Union aber noch nicht im Einsatz.
Vergangene Woche waren die Impfungen mit dem Vakzin in den USA nach vereinzelten Fällen schwerer Blutgerinnsel vorläufig gestoppt worden. Auch die Auslieferung des Impfstoffs nach Europa wurde verschoben. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gibt heute ihre aktualisierte Einschätzung zur Sicherheit des Coronaimpfstoffs von Johnson & Johnson bekannt.
Anders als bei den anderen bisher zugelassenen Coronaimpfstoffen ist bei dem Vakzin von Johnson & Johnson nur eine Impfspritze für einen umfassenden Schutz nötig. Außerdem ist die Lagerung und Auslieferung vergleichsweise einfach. Der J&J-Impfstoff war deswegen auch in den USA immer mehr eingesetzt worden.
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