Ausland

Reisende ohne Masernimpfung sollen Auckland fernbleiben

  • Freitag, 30. August 2019
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Wellington – Menschen ohne Masernimpfung sollen Neuseelands größte Stadt Auckland derzeit meiden. Hintergrund ist der schlimmste Masernausbruch in der Stadt seit mehr als 20 Jahren. Besucher sollten sich mindestens zwei Wochen vor einem Besuch gegen die Krankheit impfen lassen, sagte die stellvertretende Gesundheitsministerin Julie Anne Genter in einer Mitteilung.

Das gelte auch für diejenigen, die die Stadt verlassen – um die Krankheit nicht weiter zu verbreiten. Genter kündigte an, in einer Reihe von öffentlichen Gebäuden Impf­stationen einzurichten. Die meisten internationalen Flüge nach Neuseeland haben Auckland zum Ziel. Daten vom Montag dieser Woche zufolge gibt es seit Jahresbeginn auf den beiden Inseln mindestens 773 bestätigte Masernfälle.

Damit ist dies der größte Ausbruch seit 1997. Impfstoff-Forscherin Helen Petousis-Harris von der Universität Auckland sagte gestern im TV-Nachrichtenmagazin AM Show, der Ausbruch scheine außer Kontrolle geraten zu sein. „Ich glaube nicht, dass wir erwartet haben, dass dies im 21. Jahrhundert zurückkehren könnte.“

Die Entwicklung in Neuseeland spiegele wider, was derzeit international passiere, sagte Petousis-Harris weiter. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Mitte August gab es im ersten Halbjahr 2019 die höchste Zahl von Masernerkrankungen welt­weit seit 2006.

„Die Rückkehr der Masern ist besorgniserregend“, sagte der WHO-Experte Günter Pfaff erst gestern bei der Vorlage von Zahlen zu Masernerkrankungen in Europa. Danach zählte die WHO in den ersten sechs Monaten bereits rund 90.000 Fälle – doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2018, wie die UN-Organisation in Genf mitteilte.

dpa

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