Ausland

Rettungskräfte in Vanuatu suchen nach Überlebenden

  • Mittwoch, 18. Dezember 2024
/picture alliance, Anadolu, Vanuatu Police Force
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Port Vila – Nach einem Erdbeben der Stärke 7,3 vor der Küste von Vanuatu im Pazifik mit bislang 14 Todesopfern haben Einsätzkräfte heute in den Trümmern zerstörter Gebäude weiter nach Überlebenden gesucht.

In der Hauptstadt Port Vila arbeiteten Rettungskräfte die Nacht durch, um Menschen aus einem dreistöckigen Geschäft zu bergen, wie der Bewohner Michael Thompson sagte. „Wir haben drei Menschen befreit, die ein­geklemmt waren. Leider hat es einer von ihnen nicht geschafft.“

Rund 80 Menschen, darunter Polizisten, Rettungskräfte und Freiwillige, seien an den Rettungsarbeiten beteiligt gewesen, fuhr Thompson fort. Heute Morgen hätten sie drei verschüttete Menschen gehört, die ihnen signali­sierten, dass sie am Leben seien.

Das Erdbeben hatte sich gestern ereignet. Wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte, wurde das Beben im Meer etwa 30 Kilometer westlich von Port Vila registriert. Es folgten mehrere Nachbeben, eine Tsunamiwarnung wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben. Australien und Neuseeland kündigten an, zur Unterstützung heute medizinische und Suchteams einzufliegen.

Nach Angaben des Katastrophenschutzbüros von Vanuatu wurden bislang 14 Todesopfer gemeldet. Sechs der bestätigten Toten seien bei einem Erdrutsch zu Tode gekommen, vier in dem zusammengestürzten Geschäft, erklärte die Regierung in einer aktualisierten Opferbilanz. Vier weitere Tote wurden demnach aus dem Krankenhaus von Port Vila gemeldet.

Mehrere Gebäude in der Hauptstadt Port Vila wurden beschädigt. Das Erdgeschoss eines vierstöckigen Gebäudes, das von den diplomatischen Vertretungen der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Australiens und Neuseelands genutzt wurde, wurde durch das Beben zerstört.

Der Katastrophenschutz sprach von „schweren strukturellen Schäden“ an mindestens zehn Gebäuden, darunter auch am größten Krankenhaus. Zwei große Wasserrückhalte, aus denen Port Vila versorgt wird, seien „komplett zerstört“ worden, hieß es unter anderem weiter. Der Flughafen war demnach „nicht betriebsbereit“, konnte aber ankommende humanitäre Hilfe abfertigen.

Nach Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) könnten 116.000 Menschen von den schlimmsten Auswirkungen des Erdbebens betroffen sein. Von Thompson veröffentlichte und von AFP überprüfte Videos zeigten eingestürzte Gebäude und Straßen, die von Glassplittern und Trümmern übersät waren.

Die nordöstlich von Australien gelegene Inselgruppe mit 320.000 Bewohnern liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem tektonische Platten aufeinander stoßen, weswegen Erdbeben dort häufig sind. Zudem leidet der Inselstaat unter dem Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels.

afp

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