Ausland

SARS-CoV-2-Ausbruch: Peking verschärft Schutzmaßnahmen weiter

  • Mittwoch, 17. Juni 2020
Mitarbeiter der Marktregulierungsverwaltung überprüfen an einem Marktstand im Stadtteil Haidan die Lieferkette für Fleisch und die Einhaltung von Desinfektions-Maßnahmen. /picture alliance, Xinhua, Ren Chao
Mitarbeiter der Marktregulierungsverwaltung überprüfen an einem Marktstand im Stadtteil Haidan die Lieferkette für Fleisch und die Einhaltung von Desinfektions-Maßnahmen. /picture alliance, Xinhua, Ren Chao

Peking – Wegen des neuen Ausbruchs von SARS-CoV-2 in Peking sind die Schutzmaßnah­men in der chinesischen Hauptstadt nochmals verschärft worden: Mehr als zwei Drittel aller Flüge wurden heute gestrichen, eigentlich bereits wieder geöffnete Schulen wurden erneut geschlossen.

Alle Einwohner der 21-Millionen-Einwohner-Metropole sind zudem angehalten, die Stadt nach Möglichkeit nicht zu verlassen. Wenn sie dies dennoch wollen, müssen sie sich vor­her einem Coronatest unterziehen. Gruppenreisen in andere Provinzen wurden verboten.

Für Bewohner von Stadtvierteln mit „mittlerem“ oder „hohem“ Coronarisiko hatten die Behörden bereits zuvor ein komplettes Reiseverbot verhängt. In anderen chinesischen Städten gilt eine Quarantänepflicht für aus Peking kommende Reisende.

Trotz der seit Tagen immer strenger werdenden Ausgangsbeschränkungen bekamen die Behörden den neuen Virusausbruch, der auf den größten Großmarkt der chinesischen Hauptstadt zurückgeführt wird, weiter nicht unter Kontrolle.

Heute vermeldeten die Gesundheitsbehörden 31 neue Infektionsfälle. Damit stieg die Ge­samtzahl der Ansteckungsfälle seit der Entdeckung des Neuausbruchs am vergang­enen Freitag auf 137. Zuvor waren in Peking über zwei Monate hinweg keine neuen Corona­fälle festgestellt worden.

Im Kampf gegen das neue Virus waren sofort nach Bekanntwerden der ersten neuen Fälle fast 30 Wohnviertel unter Quarantäne gestellt worden. Diese liegen rings um den Xin­fa­di-Großmarkt, wo der neue Infektionsherd vermutet wird. Wo genau das Virus ausbrach, ist aber unklar.

Nach Angaben des Marktchefs wurde das Virus auf Schneidebrettern nachgewiesen, auf denen importierter Lachs verarbeitet wurde. Die Gesundheitsbehörden ihrerseits gaben an, dass es sich um einen Virusstamm handele, der vor allem in Europa registriert worden sei.

Norwegen wies heute Mutmaßungen zurück, dass Lachs aus dem skandinavischen Land die Ursache sein könnte. „Die Sache wird gerade geregelt“, sagte Fischereiminister Odd Emil Ingebrigtsen laut der Nachrichtenagentur TDN Finans. Vertreter beider Länder hätten sich gestern getroffen und seien zu dem Schluss gekommen, dass der norwe­gische Lachs nicht die Ursache sein könne.

Der Xinfadi-Markt war nach Behördenangaben zwischen dem 30. Mai, dem vermutlichen Tag des Virusausbruchs, und seiner Schließung von rund 200.000 Menschen besucht worden. Mehr als 8.000 Großmarkt-Arbeiter wurden inzwischen getestet und unter Quarantäne gestellt. In der gesamten Hauptstadt werden zehntausende Menschen auf das Virus getestet.

afp

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