SARS-COV-2: Erster Impfstoff in Phase-III-Studie

Genf – Im weltweiten Kampf gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 werden inzwischen 17 Impfstoffkandidaten an Menschen getestet. Am weitesten fortgeschritten ist ein Impfstoff, den die Universität Oxford entwickelt hat, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern nach einer zweitägigen Corona-Forschungskonferenz berichtete.
Selbst, wenn diese Kandidaten nicht erfolgreich sind, ist die WHO optimistisch: „Wir haben eine breite Pipeline mit vier verschiedenen Impfstofftypen“, sagte Ana Maria Henao Restrepo, bei der WHO für Forschung und Entwicklung zuständig. Es werde an mehr als 150 Wirkstoffen geforscht.
Der Impfstoff AZD1222 aus Oxford gehe als erster in die Phase III einer klinischen Studie. Damit sind große Tests an vielen Menschen zu Wirksamkeit und Sicherheit gemeint. Fünf weitere Kandidaten seien in Phase II. Dabei wird eine kleinere Zahl von Patienten behandelt, bei denen aufgrund ihrer Gesundheit eine Wirkung angenommen wird. In Phase I werden Wirkstoffe in der Regel an gesunden Menschen getestet, um die Verträglichkeit zu prüfen.
Auch in Deutschland laufen erste klinische Studien zu Impfstoffen, unter anderem beim Mainzer Unternehmen Biontech und beim Tübinger Unternehmen CureVac. Ob ein Impfstoff bereits Ende des Jahres vorliegt, könne nicht vorhergesagt werden.
Diese Hoffnung hatte die Chefwissenschaftlerin der WHO, Soumya Swaminathan, im Juni geäußert. Normalerweise dauert die Entwicklung eines Impfstoffs 10 bis 15 Jahre. Die weltweite Verbreitung des Coronavirus hat aber unzählige Forscher, Pharmafirmen und Regulierungsbehörden zu beispiellosen Anstrengungen gebracht, um die Entwicklung zu beschleunigen.
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