Ausland

Scharfe Kritik an WHO nach Missbrauchsberichten aus dem Kongo

  • Mittwoch, 29. September 2021
WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Denis Balibouse
WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Denis Balibouse

Genf – Humanitäre Helfer haben einer Untersuchung zufolge bei ihrem Ebolaeinsatz in der Demokratischen Republik Kongo Dutzende Frauen und einige Männer sexuell ausgebeutet.

Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingerichtete Untersuchungskommission hat ihre Ergeb­nisse gestern vorgestellt. Die WHO habe sich demnach ganz auf den Kampf gegen die Krankheit konzen­triert, die Risiken sexueller Ausbeutung nicht im Blick gehabt und sei nicht darauf vorbereitet gewesen, mit Beschwerden umzugehen.

Die Kommission sprach mit 63 betroffenen Frauen und 12 Männern. Sie habe 83 mögliche Täter identifi­ziert – 21 davon arbeiteten mit Sicherheit bei der WHO. Die Frauen erhoben Vorwürfe unter anderem gegen WHO-Ärzte und leitende Mitarbeiter, darunter Lokalangestellte und Ausländer.

Die Fälle waren vor etwa einem Jahr durch Medienberichte ans Licht gekommen. Mehr als 50 Frauen berich­teten, Männer hätten sie während des Ebolaausbruchs von 2018 bis 2020 im Gegenzug für Jobange­bote zum Sex gezwungen oder ihnen gekündigt, wenn sie Sex ablehnten.

Demnach waren Frauen betroffen, die als Köchinnen, Putzhilfen oder bei Informationsprogrammen für die Bevölkerung arbeiteten. Sie hätten Kurzverträge für etwa 50 bis 100 Dollar im Monat bekommen, mehr als zweimal so viel wie bei vor Ort vorhandenen Jobs.

dpa

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