Seenotrettung: Deutschland hat 401 Migranten aufgenommen

Zagreb/Berlin – Deutschland hat in den vergangenen Monaten 401 Migranten aufgenommen, die 2019 im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet worden waren. Das geht aus Daten des Bundesinnenministeriums hervor.
Darüber hinaus hat die Bundesrepublik den beiden südlichen EU-Staaten Italien und Malta die Aufnahme weiterer 249 Bootsmigranten zugesagt. Diese Menschen sind bislang allerdings noch nicht nach Deutschland eingereist.
Die Seenotrettung privater Hilfsorganisationen hatte die EU im vergangenen Jahr vor große Probleme gestellt. Italien und Malta weigerten sich, ihre Häfen für die Schiffe zu öffnen, und forderten Hilfe bei der Aufnahme Geretteter.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) einigte sich im September schließlich mit seinen Kollegen aus Frankreich, Italien und Malta auf ein vorläufiges Verfahren. Danach sollten die Rettungsschiffe in Italien oder Malta anlegen dürfen.
Innerhalb von vier Wochen sollten die Menschen auf andere EU-Staaten verteilt werden. An dem Verfahren beteiligten sich zuletzt regelmäßig auch Portugal, Luxemburg und Irland.
Seehofer hatte damals zugesagt, Deutschland könne ein Viertel der Geretteten aufnehmen. Dafür war er vor allem in den Unionsparteien sowie der AfD kritisiert worden. Der Minister betonte stets, bei der Seenotrettung handele es sich um vergleichsweise kleine Zahlen.
Insgesamt haben 2019 nach Zahlen des Innenministeriums 142.509 Menschen erstmals einen Asylantrag in Deutschland gestellt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: