Sierra Leone startet Ebola-Impfung für 20.000 Gesundheitsmitarbeiter

Freetown – Sierra Leone beginnt zehn Jahre nach dem schweren Ebola-Ausbruch in dem westafrikanischen Land eine nationale Impfkampagne für Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Insgesamt sollten 20.000 medizinische Mitarbeiter gegen Ebola geimpft werden, hieß es in einer Mitteilung zum Start der Impfungen heute.
Damit sollen das Gesundheitssystem und seine Mitarbeiter im Falle eines erneuten Ausbruchs besser geschützt und die Auswirkungen des Virus abgefedert werden. „Das ist eine Investition in die Sicherheit unserer Menschen und ein gesünderes Sierra Leone“, sagte Gesundheitsminister Austin Demby.
Sierra Leone ist den Angaben zufolge das erste Land, das mit einer solchen Maßnahme die Mitarbeiter der „medizinischen Front“ besser schützt. Vor zehn Jahren gehörte es zu den drei am stärksten vom Ebola-Ausbruch betroffenen Staaten. Von den etwa 9.000 Ebola-Toten weltweit stammten fast 4.000 aus Sierra Leone. Damals starben sieben Prozent der Mitarbeiter des Gesundheitswesens des Landes.
Gerade Ersthelfer sind bei noch nicht diagnostizierten Patientinnen und Patienten besonders gefährdet. Bei dem Ebola-Ausbruch im Jahr 2014 gab es noch keinen zugelassenen Impfstoff.
Impfstoffe aus dem Bestand der Impfallianz Gavi sollten auch für Fahrer von Krankenwagen, traditionelle Heiler und Seelsorger bestimmt sein, die als erste Kontakt zu Erkrankten und ihren Angehörigen hätten, hieß es weiter. Partner der Impfkampagne sind die Weltgesundheitsorganisation WHO und das UN-Kinderhilfswerk Unicef.
Die durch einen Virus übertragene Krankheit Ebola verläuft beim Menschen mit hohem Fieber und Blutungen und endet oft tödlich.
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