Sterbehilfe: Mehr Anfragen in niederländischen Lebensendekliniken
Den Haag – Der Anteil der Sterbehilfeanfragen in Lebensendekliniken in den Niederlanden ist 2017 um 38 Prozent gestiegen. 2.500 Menschen hätten im vergangenen Jahr in den auf aktive Sterbehilfe spezialisierten Kliniken darum angefragt, berichten niederländische Zeitungen. 747 Menschen seien mithilfe der Ärzte und Krankenschwestern gestorben.
Ein Großteil der Patienten hatte demnach körperliche Beschwerden verschiedener Ursachen. Jeweils ein Viertel hatte Krebs oder Krankheiten, die mit dem Altwerden zusammenhängen.
Auffällig ist den Berichten zufolge, dass es besonders im traditionell katholischen Süden der Niederlande mehr Anfragen in den Lebensendekliniken gebe. „Anscheinend gibt es in dieser Region proportional mehr Ärzte, die aus prinzipiellen Gründen aktive Sterbehilfe ablehnen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Lebensendekliniken, Steven Pleiter.
Normalerweise fragen Niederländer aktive Sterbehilfe bei ihrem Hausarzt an. Es gibt aber auch die Möglichkeit, bei einem Arzt einer Spezialklinik vorzusprechen. Das kann etwa der Fall sein, wenn der Hausarzt keine aktive Sterbehilfe ausführen will. In den Niederlanden ist aktive Sterbehilfe bereits seit 2001 unter bestimmten Bedingungen legal.
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