Südkorea will nach Mers-Fall größeren Ausbruch verhindern

Seoul – Nach dem ersten Patienten mit dem Mers-Virus in Südkorea seit drei Jahren suchen Gesundheitsbehörden im ganzen Land nach Menschen, die eventuell Kontakt zu ihm hatten. 21 Personen, einschließlich Krankenhausangestellte und Flugbegleiter, befänden sich derzeit wegen des Mers-Falls in Quarantäne, berichtete The Korea Herald unter Berufung auf die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention.
Das gefährliche Mers-Virus, das unter anderem Atemwegserkrankungen hervorruft, wurde Ende der vergangenen Woche bei einem 61-jährigen südkoreanischen Geschäftsmann nachgewiesen. Er war aus Kuwait über Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate nach Südkorea zurückgekehrt. Am Flughafen Seoul hatte er ein Taxi genommen, um ins Krankenhaus zu fahren.
Auf seiner letzten Flugetappe waren etwa 440 Reisegäste in seinem Flugzeug. Laut Korea Herald werden etwa 50 Ausländer gesucht, die mit ihm in Kontakt gekommen sein könnten. Die Suche sei schwierig, da viele Reisende keine lokale Telefonnummer hätten. Bei der Suche sollen unter anderem öffentliche Überwachungskameras sowie Betreiber von Unterkünften helfen.
2015 starben bei einem großen Mers-Ausbruch in Südkorea 38 Menschen. Das Mers-Virus (Middle-East-Respiratory-Syndrome-Coronavirus) war erstmals 2012 bei einem Mann in Saudi-Arabien gefunden worden, der bald darauf an einer Lungenentzündung starb. Kamele, vor allem Dromedare, gelten als Mers-Hauptreservoir, von dem aus der Erreger immer wieder auf den Menschen überspringt und Ausbrüche verursacht.
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