Tote im Südsudan wegen verschmutzter Impfspritze
Juba – Wegen einer verpfuschten Masernimpfung sind im Südsudan 15 Kinder gestorben. Die Verantwortlichen hätten während der vier Tage langen Impfkampagne nur eine Spritze für alle Impfungen benutzt, anstatt diese nach jeder Impfung wegzuwerfen, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das südsudanesische Gesundheitsministerium heute mit.
Dies hätte zu schweren Blutvergiftungen geführt. Insgesamt seien rund 300 Menschen in dem abgelegenen Dorf Nachodokopele im Südosten des Landes geimpft worden. 32 Kinder hätten sich wieder erholt, nachdem sie Symptome wie Fieber, Erbrechen und Durchfall gezeigt hatten.
Örtliche Teams hätten die Impfungen durchgeführt, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic. Diese seien unter anderem von der WHO geschult worden. Es werde derzeit geprüft, warum die Trainingsinhalte vor Ort nicht angewandt worden seien. Dieses tragische Ereignis hätte verhindert werden können, wenn die Verantwortlichen sich an die WHO-Sicherheitsstandards für Impfungen gehalten hätten, hieß es in der Mitteilung.
Die Impfung hat nach WHO-Angaben weltweit mehr als zwei Milliarden Kindern vor Masern geschützt. In dem ostafrikanischen Land ist demnach das Risiko von Masern wegen des seit 2013 andauernden Bürgerkriegs sehr hoch.
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