Tschechien verbietet Zigaretten in Lokalen
Prag – Als eine der letzten Raucherbastionen Europas verbannt nun auch Tschechien die Glimmstängel aus Kneipen und Restaurants. Präsident Milos Zeman, selbst bekennender Kettenraucher, habe das Anti-Tabak-Gesetz unterzeichnet, teilte sein Sprecher heute mit. Ab dem 31. Mai, dem Weltnichtrauchertag, müssen Zigaretten demnach am Eingang von Cafés, Kneipen und Restaurants ausgedrückt werden. E-Zigaretten bleiben nach Angaben des Gesundheitsministeriums erlaubt.
Zeman hatte bereits angekündigt, auf sein präsidentielles Vetorecht zu verzichten. „Als Raucher, ja sogar als Kettenraucher, wäre ich dann in einem Interessenkonflikt“, sagte der 72-Jährige. Ein Oppositionspolitiker der Bürgerdemokraten (ODS) will gegen das Rauchverbot vor dem Verfassungsgericht klagen.
Erhöht wurden zudem die Strafen für den Verkauf von Tabak und Alkohol an Minderjährige. In Schulen und Krankenhäusern ist das Rauchen bereits seit 2006 verboten. In Tschechien greift rund jeder vierte Erwachsene regelmäßig zu Zigarette, Pfeife oder Zigarre. Schätzungen gehen davon aus, dass jedes Jahr rund 18.000 Menschen aus dem EU-Staat im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum sterben.
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