Ugandas Präsident rügt traditionelle Heiler nach Ebolaausbreitung

Kampala – Ugandas Präsident Yoweri Museveni wirft traditionellen Heilern eine Mitschuld an der Ausbreitung des Ebolavirus vor. Kräuterheiler und andere Alternativmediziner dürften keinesfalls Verdachtsfälle behandeln, so der autokratische Staatschef laut Bericht des Daily Monitors.
In einer Ansprache betonte er: „Überlasst es der Regierung, sich um Epidemien zu kümmern.“ Museveni verwies auf einen Ebolapatienten, der aus der Quarantäne floh, um sich von einem Medizinmann behandeln zu lassen. Er starb zu Wochenbeginn in einem Krankenhaus der Hauptstadt Kampala.
Zudem forderte Museveni infizierte Ugander zur Zusammenarbeit mit den Behörden auf: „Wer sich versteckt, sollte sofort rauskommen und sich bei den Gesundheitsbehörden für eine angemessene Folgeuntersuchung melden.“
Seit Ausbruch des Ebolafiebers im Bezirk Mubende vor knapp einem Monat gab es mindestens 54 bestätigte Fällen. 19 Menschen starben an den Folgen der Krankheit. Für den verantwortlichen Sudan-Virenstamm gibt es derzeit noch keinen Impfstoff.
Wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus verkündete, könnte Uganda „in den kommenden Wochen“ klinische Studien mit Impfstoffkandidaten starten. Es sei „absolut entscheidend“, Forschung in die Reaktion auf Krankheitsausbrüche miteinzubeziehen.
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