Ausland

UN: Dringend Waffenruhe für humanitäre Hilfe im Sudan nötig

  • Montag, 12. August 2024
/picture alliance, Xinhua News Agency, North Darfur State's Health Ministry
/picture alliance, Xinhua News Agency, North Darfur State's Health Ministry

Port Sudan/Berlin – Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen (UN) fordert dringend eine Waffenruhe im Sudan. Übermorgen sollen erneute Waffenstillstandsverhandlungen für den seit fast andert­halb Jahre andauernden Konflikt stattfinden, in dem bislang alle Vereinbarungen gescheitert sind.

„Es herrscht dort die weltweit größte Hungerkrise. Jeder zweite Sudanese leidet Hunger. Das sind 25 Millio­nen Menschen – das entspricht der Bevölkerungszahl von Australien“, sagte die Sudan-Sprecherin des WFP, Lena Kinzli, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen dem De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Der Konflikt hat die nach UN-Anga­ben weltweit größte Flüchtlingskrise ausgelöst. Mehr als zehn Millionen Menschen wurden vertrieben oder flohen, viele von ihnen mehrfach.

In einem Lager für Vertriebene nahe der belagerten Stadt Al-Fascher im Bundesstaat Nord-Darfur sei die weltweit erste Hungersnot seit sieben Jahren bestätigt worden, sagte Kinzli. Von dieser höchsten Eskalations­stufe von Hungerkrisen sind dort mindestens rund 600.000 Menschen betroffen.

„Der Hunger betrifft aber nicht nur einige Gebiete, sondern das ganze Land. Es muss so schnell wie möglich Hilfe ins Land kommen, damit sich die dramatische Lage nicht noch weiter verschlechtert“, sagte Kinzli.

Die Aussichten auf eine Einigung bei den Verhandlungen am Mittwoch in Genf in der Schweiz gelten als gering. Eine Delegation der sudanesischen Armee bezeichnete Vorgespräche mit einem US-Vertreter in Saudi-Arabien als erfolglos.

Die Armeeführung müsse sich nun entscheiden, ob sie überhaupt teilnehmen wolle. In den vergangenen Tagen kam es im Sudan weiter zu Kämpfen mit Verletzten und Toten, darunter in Omdurman nahe der Hauptstadt Khartum sowie Al-Fascher.

dpa

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