UN-Generalsekretär warnt vor Gefahr für Frieden durch COVID-19

Genf – Die anhaltende COVID-19-Pandemie gefährdet nach Worten des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres nicht nur die weltweite Armutsbekämpfung und friedensbildende Maßnahmen. „Sie trägt auch das Risiko, Konflikte zu verstärken oder neue zu schüren“, betonte er.
Vor diesem Hintergrund sei der Einsatz zum Erhalt von Frieden dringender als je. Als drei wesentliche Gefahren benannte Guterres die Erosion öffentlichen Vertrauens, die Destabilisierung der weltweiten wirtschaftlichen Ordnung sowie eine Schwächung der Sozialnetze.
Der Eindruck, dass Behörden die Coronakrise falsch oder nicht transparent angehen, könne zur Ernüchterung führen. Ferner könnten Ungleichheiten, weltweite Armut sowie das Potenzial für Instabilität und Gewalt wachsen.
Laut Guterres bietet die Pandemie umgekehrt auch „Chancen für Frieden“. Der im März erfolgte Aufruf zu einem weltweiten Waffenstillstand habe in einer Reihe von Konflikten dazu geführt, dass Konfliktparteien Schritte zur Deeskalation ergriffen hätten.
„Leider hat die Pandemie die Parteien in vielen Fällen nicht dazu bewegt, die Feindseligkeiten auszusetzen oder einem dauerhaften Waffenstillstand zuzustimmen“, so Guterres. Er rief dazu auf, „konfliktsensible“ Antworten auf COVID-19 zu finden.
Ferner seien Dialog und Einbezug insbesondere von Gemeinschaften und marginalisierten Gruppen wichtig, um Vertrauen zu fördern und sozialen Zusammenhalt zu stärken.
COVID-19 bezeichnete Guterres als „menschliche Tragödie“, deren Auswirkungen jedoch abgemildert werden könnten. Koordinierte, konfliktsensible Reaktionen sowie ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz seien dabei der Schlüssel, um sicherzustellen, dass Initiativen zur Friedenskonsolidierung und zur Aufrechterhaltung des Friedens mit einer integrativen und nachhaltigen Entwicklung einhergehen.
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