UN-Klimakonferenz wegen Corona-Pandemie verschoben

London – Die für November im schottischen Glasgow geplante UN-Klimakonferenz ist wegen der Coronavirus-Pandemie für unbestimmte Zeit verschoben worden. Ein neuer Termin für 2021 solle später genannt werden, teilte die britische Regierung mit.
UN-Klimaschutzsekretärin Patricia Espinosa nannte die Verschiebung unvermeidlich, warnte die Weltgemeinschaft aber davor,die Bedrohung des Erdklimas aus den Augen zu verlieren. Auf lange Sicht sei die Klimaerwärmung „die größte Bedrohung für die Menschheit“.
Zu der zehntägigen Konferenz im November waren rund 30.000 Menschen erwartet worden, darunter etwa 200 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Bei der Mammuttagung sollen die Staaten des Pariser Abkommens von 2015 ihre neuen Klimaschutzzusagen vorlegen. Die Vertagung der wurde vom UN-Klimasekretariat UNFCCC zusammen mit dem Gastgeberland Großbritannien und dessen Partner-Ausrichter Italien beschlossen.
UN-Generalsekretär António Guterres erklärte zu der Entscheidung, der Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie habe derzeit für die Vereinten Nationen „oberste Priorität“. Bei Umweltschutzorganisationen stieß die Entscheidung auf Verständnis.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) warnte unterdessen vor falschen falschen Schlüssen zum Klima-Effekt der Coronakrise. Zwar gingen die Emissionen von Treibhausgasen derzeit zurück, doch sei dies „nicht nachhaltig“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Bei der Klimakonferenz in Glasgow soll es darum gehen, wie die Staaten ihre Anstrengungen verstärken können, um die im im Pariser Abkommen vereinbarten Ziele zu erreichen. In dem Abkommen hatten die Unterzeichner vereinbart, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dennoch wächst weiterhin der Kohlenstoffausstoß jedes Jahr, auch weil die weltweite Energienachfrage weiter ansteigt.
Im Unterschied zur UN-Klimakonferenz soll der Petersberger Klimadialog weiterhin stattfinden – jedoch nicht mehr als Treffen in Berlin, sondern lediglich per Videokonferenz, wie das Bundesumweltministerium mitteilte. Die Beratungen von Ministern aus etwa 35 Ländern finden am 27. und 28. April statt. Der Petersberger Dialog dient der Vorbereitung der UN-Klimakonferenzen.
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