Unicef: Leben von Millionen Kindern im Jemen bedroht

Köln – Das Leben von Millionen Kindern im Bürgerkriegsland Jemen ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef weiterhin bedroht. Trotz des Ende 2018 im schwedischen Stockholm geschlossenen Abkommens für weniger Gewalt seien seitdem im Jemen jeden Tag durchschnittlich acht Kinder getötet, schwer verletzt oder zum Kämpfen gezwungen worden, hieß es in einer Mitteilung von Unicef. Die meisten Kinder seien auf dem Weg zur Schule oder draußen beim Spielen mit ihren Freunden gestorben.
„Der Krieg gegen die Kinder im Jemen muss aufhören“, sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, der Mitteilung zufolge anlässlich der am Dienstag in Genf stattfindenden internationalen Geberkonferenz. Dort soll Geld für humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Jemen gesammelt werden.
Das Hilfswerk der Vereinten Nationen benötigt nach eigenen Angaben für das Jahr 2019 rund 542 Millionen US-Dollar (circa 478 Millionen Euro), um die Hilfe für Kinder zu sichern. Schätzungen von Unicef zufolge leben 1,2 Millionen von ihnen in unmittelbarer Nähe von Kampfzonen. Zwei Millionen Kinder litten an akuter Mangelernährung – 360.000 drohe der unmittelbare Hungertod. Insgesamt seien elf Millionen Jungen und Mädchen in dem Land auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Im Jemen kämpfen seit Jahren Regierungstruppen gegen schiitische Huthi-Rebellen. Das führte zur Intervention einer von Saudi-Arabien geführten Militärallianz, die nun schon vier Jahre dauert. Der Krieg hat nach UN-Angaben zur schlimmsten humanitären Krise der Gegenwart geführt.
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