Unicef warnt nach Überschwemmungen in Nordkorea vor Katastrophe
Seoul – Nach den tödlichen Überschwemmungen in Nordkorea warnen die Vereinten Nationen vor einer dramatischen Zuspitzung der Lage in den Hochwassergebieten. Hilfsteams seien erst jetzt in besonders schwer zugängliche Regionen an der Grenze zu China vorgestoßen und über das Ausmaß der Schäden entsetzt, sagte der Vertreter des Weltkinderhilfswerks Unicef, Anil Pokhrel, gestern in Seoul nach der Rückkehr aus Nordkorea. Immer mehr Opfer litten an Krankheiten und Unterernährung.
Sintflutartige Regenfälle hatten Ende August im äußersten Norden des isolierten Landes zu heftigen Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Mindestens 138 Menschen starben, hunderte gelten als vermisst. Straßen und Bahnverbindungen wurden zerstört und schnitten damit zehntausende Opfer von jeder Hilfe ab. „Der Schaden ist viel größer, als wie dachten“, berichtete Pokhrel.
Doppelt so viele Kinder wie gewöhnlich müssten in den Kliniken wegen Unterernährung, Atemwegserkrankungen, Durchfall und Magenproblemen behandelt werden, sagte der Unicef-Vertreter. Helfer würden Erdnusspaste gegen extreme Unterernährung an alle Kinder verteilen. Ohne weitere Unterstützung aber sei mit einer weiteren „dramatischen Zunahme“ Hungernder zu rechnen. Darüber hinaus würden dringend sauberes Wasser und „saubere sanitäre Einrichtungen“ benötigt.
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