Ausland

US-Gesundheits­behörde fordert Umdenken bei Alkoholismus und Drogensucht

  • Donnerstag, 17. November 2016
Alkoholflaschen /dpa
/dpa

Miami – Der oberste Gesundheitsbeamte der USA hat ein Umdenken im Umgang mit Al­ko­ho­lismus und Drogensucht gefordert. Der Missbrauch von Alkohol, Medikamenten und Drogen sei eines der „drängendsten Gesundheitskrisen unserer Zeit“, warnte Vivek Mur­thy in einem heute veröffentlichten Bericht.

Die Bevölkerung müsse ihre Einstellung zu Suchtkrankheiten ändern, forderte Murthy. Diese dürften nicht länger als Charakterschwäche, sondern müssten als chronische Krank­heit angesehen werden. Mit Drogen-, Alkohol- oder Medikamentensucht müsse „mit ebenso viel Sachkenntnis und Mitgefühl umgegangen werden, wie mit Herzkrank­hei­ten, Diabetes und Krebs“.

Dem Bericht zufolge leiden rund 21 Millionen US-Bürger unter Suchtkrankheiten – mehr als an Krebs. Dennoch erhalte nur etwa jeder zehnte Betroffene medizinische Hilfe. Allzu häufig werde Sucht als moralisches Versagen stigmatisiert. Aus Scham suchten viele Süch­tige keine professionelle Hilfe.

Auf dem Vormarsch sei auch die Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Medika­men­ten wie Schmerzmitteln. Rund 12,5 Millionen US-Bürger gaben dem Bericht zufolge zu, Schmerzmittel zu missbrauchen. Murthy forderte höhere Investitionen in Forschung zur Vorbeugung von Suchtkrankheit, Therapie und Rehabilitation von Betroffenen.

afp

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