Ausland

US-Kongress lehnt von Regierung angebotene Schnelltests auf SARS-CoV-2 ab

  • Montag, 4. Mai 2020
US-Kongress /dpa
US-Kongress /dpa

Washington – In ungewohnter Einigkeit haben Demokraten und Republikaner im US-Kongress ein Angebot der Regierung von Präsident Donald Trump zurückgewiesen, ihnen für ihre Rückkehr ins Parlament Schnelltests gegen SARS-CoV-2 bereitzustellen.

Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und der Mehr­heitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, – beide normalerweise er­bitter­te poli­tische Widersacher – versicherten in einer gemeinsamen Erklärtung, sie seien „dankbar“ für das Angebot des Präsidenten, würden es aber „respektvoll ablehnen“.

Die Parlamentarier wollten nicht riskieren, dass die Tests an wichtigerer Stelle fehlten, erläuterten Pelosi und McConnell. „Der Kongress will die Ressourcen weiter an die Ein­rich­tungen an der Frontlinie schicken, wo sie am schnellsten am meisten Gutes bewirken können“, schrieben sie mit Blick auf Krankenhäuser und andere Einrichtungen.

Am vergangenen Freitag hatte Trumps Regierung angekündigt, tragbare Testgeräte in den Senat zu schicken, um eventuelle Infektionen festzustellen. McConnell und Pelosi erklär­ten jedoch, das Parlament werde das übliche Verfahren bei Corona-Tests einhalten, bis „diese schnelleren Technologien in größerem Umfang verfügbar sind“.

Nach einer wegen der Pandemie verlängerten Sitzungspause sollen sich die hundert US-Senatoren am Montag in Washington versammeln. Trump hatte mit Blick darauf im Kurz­botschaftendienst Twitter geschrieben, es gebe „enorme Coronavirus-Testkapazitäten in Washington für die Senatoren, die am Montag zum Kapitol zurückkehren“.

Die 435 Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses werden nach Pelosis Angaben früh­estens in einer Woche ins Parlament zurückkehren. Trump twitterte dazu, die Abgeord­neten sollten zurückkehren, täten dies aber nicht „wegen der verrückten Nancy P.“.

Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Nach Anga­ben der Johns-Hopkins-Universität wurden dort bereits mehr als 1,1 Millionen Infektio­nen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, etwa 66.000 Infizierte starben.

afp

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