Ausland

US-Regierung prüft Auflösung der Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus

  • Mittwoch, 6. Mai 2020
US-Vizepräsident Mike Pence /picture alliance, Michael Conroy, AP
US-Vizepräsident Mike Pence /picture alliance, Michael Conroy, AP

Washington/Phoenix − Die US-Regierung prüft nach Angaben von Vizepräsident Mike Pence die Auflösung der ranghoch besetzten Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus. Dies könne Ende Mai oder Anfang Juni geschehen und sei ein Zeichen des „enormen Fort­schritts“ im Kampf gegen das neuartige Coronavirus, sagte Pence gestern.

Wenn die von ihm geleitete Gruppe aufgelöst werde, würden die beteiligten Behörden, darunter der Katastrophenschutz (Fema), die Federführung übernehmen, sagte Pence. Zweck der Corona-Arbeitsgruppe („Task Force“) war es unter anderem, die nötigen Behör­den der Regierung zu mobilisieren und deren Handeln zu koordinieren.

Bei einem Besuch im südwestlichen Bundesstaat Arizona erklärte Präsident Donald Trump, die Arbeitsgruppe solle von einem neuen Team abgelöst werden, das sich auf die sichere Wiedereröffnung der Wirtschaft konzentriere.

„Wir können unser Land nicht für fünf Jahre geschlossen halten“, sagte Trump. Die Men­schen in Amerika seien „Kämpfer“, sagte Trump. Es sei keine perfekte Situation und es wür­den „manche Menschen“ schwer vom Virus betroffen sein. „Aber wir müssen das Land wieder aufmachen, wir müssen es bald aufkriegen“, sagte er.

Trotz der von Pence und Trump reklamierten Erfolge im Kampf gegen den Erreger scheint die Coronapandemie in den USA längst nicht unter Kontrolle zu sein. Bislang sind in den USA den Forschern der Universität Johns Hopkins zufolge rund 1,2 Millionen Ansteckun­gen nachgewiesen worden, rund 70.000 Menschen kamen ums Leben.

Einem einflussreichen Modell zufolge, das auch bereits mehrfach von der Regierung he­rangezogen worden war, könnte die Zahl der Toten bis zum Hochsommer noch auch etwa 134.000 ansteigen.

Der Hintergrund ist, dass immer mehr Bundesstaaten die von ihnen erlassenen Corona­beschränkungen wieder lockern − zum Teil obwohl es dort weiter eine hohe Zahl Neuan­steckungen gibt. Das entspricht dem Wunsch von Präsident Trump, der Druck macht, das Land wieder zu öffnen, um die verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu begrenzen. Trump bewirbt sich im November um eine zweite Amtszeit.

dpa

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