Ausland

US-Regierung will Pfizer beim Ausbau der Impfstoffproduktion helfen

  • Montag, 8. Februar 2021
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Morry Gash
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Morry Gash

Washington – Die US-Regierung will Pfizer weitere Unterstützung zukommen lassen, um die Produktion des mit Biontech entwickelten Coronaimpfstoffs schneller auszubauen. Die Regierung setzte ein Gesetz zur Militärproduktion ein, um sicherzustellen, dass Pfizer den ersten Zugriff auf Komponenten für die Herstellung und Abfüllung des Impfstoffs bekomme, wie der Coronalogistikkoordinator des Weißen Hauses, Tim Manning, erklärte. Als Beispiel nannte er bestimmte Pumpen und Filter.

Der Schritt der Regierung werde Pfizer ermöglichen, die Produktion anzukurbeln „und die Ziele zu erfüll­en, in den kommenden Monaten Hunderte Millionen Dosen auszuliefern“, sagte Manning. Das Gesetz zur Militärproduktion werde nun auch eingesetzt, um die Produktion von Coronaschnelltests für zu Hause anzuschieben. Bis zum Spätsommer solle es demnach mindestens 61 Millionen solche Tests geben.

Zudem plane die Regierung, die heimische Produktion von Schutzkleidung, Masken und Handschuhen für das Gesundheitswesen anzuschieben, erklärte Manning. Die Regierung werde in Fabriken investieren, um eine Produktionskapazität von einer Milliarde Handschuhen im Monat aufzubauen. Es handelt sich dabei um Nitril-Gummihandschuhe wie sie in Krankenhäusern genutzt werden.

Die Ankündigungen stützen sich auf ein Gesetz aus der Zeit des Koreakriegs, den „Defense Production Act“, das den Präsidenten mit weitreichenden Befugnissen ausstattet, im Interesse der nationalen Si­cher­heit in die Privatwirtschaft einzugreifen.

Angeordnet werden kann zum Beispiel die Produktion essenzi­eller Materialien und Waren, um angemes­sen auf die Krise zu reagieren. Die am Freitag angekündigten Maßnahmen waren der erste Einsatz des Gesetzes durch die neue US-Regierung, wie Manning erklärte.

Die Regierung kündigte auch an, dass sich die US-Streitkräfte mit mehr als 1.000 Soldaten an der Corona­­impfkampagne beteiligen werden. Die ersten Einheiten würden Mitte Februar an großen Impfsta­tio­nen im westlichen Bundesstaat Kalifornien ihre Arbeit aufnehmen, hieß es. Bislang wurde im Kampf gegen die Pandemie vor allem die von den Bundesstaaten befehligte Nationalgarde eingesetzt, nicht das Militär.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung