Ausland

USA geben Milliarden für Impfstoff gegen SARS-CoV-2 aus Großbritannien

  • Freitag, 22. Mai 2020
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London/Washington – Die USA unterstützen das Pharmaunternehmen AstraZeneca bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 mit bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro). Das teilten das US-Gesundheitsministe­rium und der britisch-schwedische Konzern gestern mit.

Die Finanzspritze soll die Entwicklung des Vakzins beschleunigen und die Lieferung von Millionen Impfdosen auch an die USA sichern. Noch ist der Impfstoff jedoch nur in der Testphase. Er ist einer von vielen Kandidaten, die weltweit in der Entwicklung sind.

AstraZeneca verfügt nach eigenen Angaben über Herstellungskapazitäten für eine Milliar­de Dosen und sucht Kunden. Feste Zusagen hat sich das Unternehmen der Mitteilung zu­folge bislang für die Abnahme von mindestens 400 Millionen Dosen gesichert. Der Impf­stoff beruht auf Arbeiten von Forschern der Universität Oxford.

In Großbritannien hatten erste Studien auf Sicherheit und Wirksamkeit im vergangenen Monat begonnen. Geplant ist, das Vereinigte Königreich bereits ab September zu belie­fern. In den USA ist der Start für den späten Herbst vorgesehen. Das von der US-Behörde Barda mitfinanzierte Programm sieht auch eine Studie der fortgeschrittenen Phase III an rund 30.000 Patienten sowie eine Testreihe mit Kindern vor.

Viele Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass ein Impfstoff zum Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen wird. Frühestens könnte ein Vakzin Anfang 2021 auf den Markt kommen – und das sei schon eine sehr optimistische Schätzung, sagte Robin Shattock vom Imperial College London im Interview mit der BBC.

Rund um den Globus ist ein Wettlauf ausgebrochen, wer den ersten Impfstoff entwickelt. Für Aufregung hatten zuletzt Berichte gesorgt, wonach die USA sich beim Pharmaher­steller Sanofi eine bevorzugte Belieferung gesichert hatten. Die US-Regierung investiert bereits große Summen in vielversprechende Impfstoffe und deren Fertigung, um nach einem erfolgreichen Abschluss der nötigen klinischen Studien eine möglichst schnelle Verfügbarkeit zu garantieren.

dpa

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