Versagen in Coronakrise: Zwei Kliniken in Xi'an müssen vorübergehend schließen

Peking – Nach zwei tödlichen Vorfällen im Zusammenhang mit den strikten Coronaregeln sind zwei Krankenhäuser in der chinesischen Stadt Xi'an vorübergehend geschlossen worden.
Beide Häuser müssten ihren Betrieb drei Monate lang einstellen, während sie die Fehler in ihren Abläufen „beheben“, erklärte die Gesundheitsbehörde gestern. Erst nach behördlicher Genehmigung dürfen sie wieder öffnen.
Die Krankenhäuser hätten „bei der Ausführung ihrer Pflichten, Menschenleben zu retten und Verletzten zu helfen, versagt“, kritisierte die Behörde. Beide Einrichtungen mussten bereits mehrere führende Mitarbeiter entlassen beziehungsweise suspendieren.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass eine im achten Monat Schwangere vor dem Gaoxin-Krankenhaus in der unter Lockdown stehenden Stadt eine Fehlgeburt erlitten hatte, weil ihr wegen eines knapp abgelaufenen Coronatests die Behandlung verweigert worden war.
Eine weitere Einwohnerin von Xi'an berichtete, wie ihr Vater nach einem Herzleiden wegen der Coronaregeln über Stunden in keiner Klinik aufgenommen wurde – und schließlich starb.
Die Vorfälle hatten scharfe Kritik an der strikten Umsetzung der Coronaregeln in der Stadt ausgelöst. In Xi'an war nach einem Coronaausbruch vor drei Wochen ein strenger Lockdown verhängt worden.
Die Beschränkungen führten bereits zu Versorgungsproblemen und Lebensmittelknappheit. In den vergangenen Tagen entspannte sich die Infektionslage etwas. Gestern wurden nur sechs Coronaneuinfektionen gemeldet.
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