Ausland

Verschuldung gefährdet Kampf gegen Aids in Afrika

  • Freitag, 20. September 2024
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Donwilson Odhiambo
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Genf – Die hohe Verschuldung vieler Länder in Afrika südlich der Sahara verhindert nach einem UN-Bericht die ausreichende Finanzierung wichtiger Gesundheitsprogramme, etwa zur Bekämpfung von Aids. Damit sei das Ziel, die Krankheit Aids bis 2030 zu beenden, in Gefahr, berichtete das UN-Programm UNAIDS in Genf.

Mit „beenden“ ist das 95-95-95-Ziel gemeint: dass mindestens 95 Prozent der Menschen, die mit HIV leben, ihren HIV-Status kennen, dass von ihnen 95 Prozent lebensrettende HIV-Medikamente erhalten und dass bei 95 Pro­zent die Medikamente so gut wirken, dass die HIV-Vermehrung unterdrückt ist und HIV sexuell nicht mehr über­tragbar ist.

In Afrika südlich der Sahara lebt weltweit die größte Zahl von Menschen mit HIV, insgesamt 25,9 Millionen. Weltweit sind es 39,9 Millionen. „Wenn Länder aufgrund von Schuldenzahlungen nicht in der Lage sind, sich effektiv um die Gesundheitsver­sorgung ihrer Bevölkerung zu kümmern, ist die globale Gesund­heits­sicherheit gefährdet“, sagte UNAIDS-Exekutivdirektorin Winnie Byanyima.

In Ländern wie Angola, Kenia, Malawi, Ruanda, Uganda und Sambia würden für die Finanzierung der Schulden mehr als 50 Prozent der Staatseinnahmen ausgegeben, berichtete UNAIDS.

In West- und Zentralafrika seien die Ausgaben für die Bekämpfung von HIV-Infektionen zwischen 2017 und 2022 von 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 0,12 Prozent gesunken. Trotz internationaler Hilfe hätten nur zwei Drittel der nötigen Mittel eingesetzt werden können.

UNAIDS ruft die Länder auf, Steuerschlupflöcher zu stopfen. Kreditgeber sollten den hoch verschuldeten Ländern einen Schuldenerlass anbieten und Geberländer sollten mehr Geld für den Kampf gegen HIV und Aids zur Verfügung stellen.

dpa

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