Ausland

„Versteckte Kosten“ der weltweiten Ernährungssysteme hoch

  • Montag, 6. November 2023
/Vadym, stock.adobe.com
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Rom – Die sogenannten versteckten Kosten der weltweiten Ernährungs­systeme sind nach Angaben der UN-Ernährungs- und Landwirtschafts­organisation (FAO) extrem hoch.

Diese „Hidden Costs“, die etwa durch ungesunde Ernährung und umwelt­schädliche Landwirtschaft entstehen, belaufen sich laut FAO auf rund zehn Billionen US-Dollar pro Jahr – rund zehn Prozent des globalen Bruttoin­lands­­produktes. Dies geht aus dem Ernährungs- und Landwirtschaftsreport (Sofa) hervor, den die in Rom ansässige UN-Organisation heute veröffentlichte.

Der mit Abstand größte Teil dieser Kosten, mehr als 70 Prozent, wird dem Bericht zufolge durch ungesunde Ernährung verursacht. Problematisch sei der immer größer werdende Anteil von Fett und Zucker sowie von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln bei der Ernährung vieler Menschen. Dies führe zu Fettleibigkeit und ande­ren Krankheiten, was nicht nur die Gesundheits­systeme belaste, sondern zudem Verluste bei der Arbeitspro­duktivität verursache.

Ein weiterer Grund für die „wahren weltwirtschaftlichen Kosten“ der derzeitigen Ernährungssysteme ist laut FAO umweltbedingt. Treibhausgas­emissionen und Stickstoffeinträge sowie ein nicht nachhaltiger Wasserver­brauch tragen demnach dazu bei. Von diesen gesundheitlichen, ökolo­gischen und sozialen Kosten sind vor allem Länder mit niedrigem Einkommen betroffen.

Um diese immensen Kosten zu verringern und die Kosten sauber zu quantifizieren, fordert die FAO von Politik und Wirtschaft unter anderem regelmäßige Analysen. Regierungen könnten etwa mithilfe von Steuern, Subventionen und Regulierung die derzeitigen Ernährungssysteme anpassen.

So könne man die „wahren Kosten“ von Lebensmitteln erkennen und umsteuern, um die Ernährungssysteme zukunftsfest zu machen. 2024 möchte die FAO konkretere Möglichkeiten aufzeigen, wie man die versteckten Kosten reduzieren kann.

dpa

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