Ausland

Weltgesundheits­organisation sucht neuen Namen für Affenpocken

  • Mittwoch, 17. August 2022
Ein koloriertes Rasterelektronenmikroskopbild des Affenpockenvirus (lila) auf der Oberfläche infizierter VERO E6-Zellen (hellbraun). /picture alliance/Planet Pix via ZUMA Press Wire, Niaid/Niaid
Ein koloriertes Rasterelektronenmikroskopbild des Affenpockenvirus (lila) auf der Oberfläche infizierter VERO E6-Zellen (hellbraun). /picture alliance/Planet Pix via ZUMA Press Wire, Niaid/Niaid

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sucht nach einem neuen Namen für die Affenpocken. Es solle eine weniger stigmatisierende Bezeichnung für die sich ausbreitende Viruserkrankung gefunden werden, sagte eine WHO-Sprecherin gestern. Vorschläge könnten online eingereicht werden.

Fachleute warnen davor, dass der derzeitige Name der Krankheit für Affen und den Kontinent Afrika, mit dem die Tiere häufig assoziiert werden, diskriminierend sein könnte. So wurden aus Brasilien Fälle gemeldet, bei denen Menschen aus Angst vor der Krankheit Affen angegriffen hatten.

Zwar kann das Virus von Tieren auf Menschen übergehen. Experten der WHO betonen allerdings, dass die jüngste weltweite Ausbreitung auf engen Kontakt zwischen Menschen zurückzuführen ist.

Bei den Affenpocken handelt sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotte­ten Pocken. Ihren Namen erhielten sie, weil das Virus ursprünglich 1958 bei Affen entdeckt wurde. Die Krank­heit kommt aber auch bei anderen Tieren vor.

Bei Menschen wurden Affenpocken erstmals 1970 in der Demokratischen Republik Kongo nachgewiesen. Seitdem tritt die Krankheit vor allem in manchen west- und zentralafrikanischen Ländern auf. Seit Mai aber wurde sie auch außerhalb Afrikas vermehrt registriert.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Juli wegen der deutlichen Zunahme an Affenpockenfällen einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören ho­hes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt.

Erst kürzlich hatte die WHO bekanntgegeben, dass sich Fachleute auf neue Bezeichnungen für die Virusvari­anten geeinigt haben. Bislang wurden die wichtigsten Varianten nach den Regionen benannt, in denen sie auftraten – also Kongobecken-Klade und Westafrika-Klade. Statt dieser Bezeichnungen sollen nun einfach römische Zahlen genutzt werden - also Klade I und Klade II.

afp

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