Ausland

WHO: Corona, Krisen, Konflikte werfen die Welt um Jahre zurück

  • Dienstag, 18. Oktober 2022
/Jose Ignacio Soto, stock.adobe.com
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Berlin/Genf – Die Coronapandemie sowie Konflikte und Krisen haben Bemühungen, weltweit mehr Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen, zurückgeworfen. Besonders betroffen seien Kinder und Frauen, berich­tete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute bei der Konferenz Global Health Summit in Berlin.

Hunger und Armut seien gestiegen, und es gebe klare Anzeichen für einen Anstieg der Verheira­tung Minder­jähriger, häusliche Gewalt sowie Depressionen und Angst unter Heranwachsenden, heißt es in dem WHO-Be­richt.

Danach waren 2021 weltweit 21 Millionen Kinder nicht ausrei­chend geimpft, sechs Millionen mehr als 2019, vor dem Ausbruch der Corona­pandemie. Das setze sie dem Risiko schwerer Krankheiten aus. In Afrika, das die WHO erst 2020 als poliofrei erklärt hatte, tauchten in diesem Jahr bereits wieder erste Fälle auf.

„Obwohl Kinder und Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen eher seltener schwere gesund­heitliche Folgen einer SARS-COV-2-Infektion erleben, werden mehrere Jahre mit einer Unter­brechung in den Bereichen Bil­dung, Gesundheit, Ernährung und Sozialleistungen ihr Leben weiterhin beeinträchtigen“, heißt es in dem Be­richt.

Im vergangenen Jahr mussten nach dem Bericht 150 Millionen mehr Menschen als 2019 Hunger leiden. In den ärmsten Ländern stieg der Anteil der Unterernährung von acht Prozent 2019 auf 9,8 Prozent 2021.

Die Welt sei nicht auf gutem Weg, die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bis 2030 zu erreichen, die klare Zielmarken unter anderem bei Gesundheit, Ernährung und Bildung haben. Um das zu schaffen, müsse unter anderem die medizinische Grundversorgung auch in entlegensten Regionen und Konfliktgebieten verbessert werden.

Gerade Frauen und Mädchen brauchten bessere Bildungschancen, um auch mehr über Gesund­heit, gesunde Ernährung, Fitness und Schwangerschaft zu lernen. Wasser- und Abwasserver­sorgung sowie die Nahrungs­mit­telsicherheit müssten vielerorts verbessert werden.

dpa

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