WHO: Gekürzte US-Hilfen für Tuberkuloseprogramme gefährden Millionen Menschen

Genf – Die Kürzungen von US-Hilfen für Tuberkuloseprogramme gefährden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit Millionen von Menschenleben.
„Ohne sofortiges Handeln ist der schwer erarbeitete Fortschritt im Kampf gegen Tuberkulose in Gefahr“, erklärte die Leiterin des WHO-Tuberkuloseprogramms, Tereza Kasaeva, gestern. Allein im vergangenen Jahr seien mit dem Programm rund 3,65 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose verhindert worden.
Der von US-Präsident Donald Trump beschlossene Stopp der US-Auslandshilfen und die weitgehende Auflösung der US-Entwicklungsbehörde USAID haben in den Empfängerländern für Entsetzen gesorgt. Auch im Kampf gegen Tuberkulose hätten Trumps „abrupte Kürzungen bei der Finanzierung“ verheerende Auswirkungen für Millionen von Menschen, erklärte die WHO.
Die USA waren laut der Organisation bisher für rund ein Viertel der globalen Fördermittel für Tuberkuloseprogramme verantwortlich. Besonders der afrikanische Kontinent sei jetzt von den Kürzungen betroffen.
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen. Eine Erkrankung tritt bei Erwachsenen häufig erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Infektion auf. 2023 wurden nach Angaben der WHO weltweit 8,2 Millionen neue Tuberkulosefälle diagnostiziert. Mit 1,25 Millionen Toten war Tuberkulose zudem die häufigste Todesursache durch einen einzelnen Infektionserreger.
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