Ausland

WHO-Generaldirektor Tedros wiedergewählt

  • Dienstag, 24. Mai 2022
/picture alliance, KEYSTONE, Salvatore di Nolfi
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Genf – WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus ist für eine zweite Amtszeit an der Spitze der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt worden. Die in Genf tagende Weltgesundheitsversammlung wählte den 57-jährigen Biologen und Immunologen mit überragender Mehrheit heute für weitere fünf Jahre. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Tedros wurde 2017 als erster Afrikaner WHO-Chef. Zuvor diente er von 2005 bis 2012 als Gesundheitsminis­ter in Äthiopien und anschließend bis 2016 als Außenminister seines Landes. In jenen Jahren betrieb er laut WHO die Reform des nationalen Gesundheitssystems. Auch als Außenminister legte er einen Schwerpunkt auf gesundheits- und entwicklungspolitische Themen.

Während der Coronapandemie verlangte Tedros beharrlich eine gerechte Verteilung der Impfstoffe wie auch eine befristete Aussetzung des Patentschutzes. Zugleich warnte er mit Nachdruck davor, andere Notlagen, etwa im Jemen, in Syrien oder Afghanistan, unbeachtet zu lassen und den Kampf gegen Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose zu vernachlässigen.

Im Tigray-Konflikt im Nordosten Äthiopiens prangerte Tedros Verletzungen des humanitären Völkerrechts an. Die Regierung in Addis Abeba warf ihm Anfang des Jahres deswegen „Amtsmissbrauch“ vor.

In seiner Eröffnungsrede zur Weltgesundheitsversammlung vorgestern stellte sich der im eritreischen Asmara geborene Tedros als „ein Kind des Krieges“ vor. „Am Ende ist die am meisten benötigte Medizin eine, die die WHO nicht liefern kann – Frieden“, sagte er.

Das laufende Mandat des WHO-Chefs endet am 15. August. Für die Wahl war eine Zweidrittelmehrheit der Delegierten in den ersten beiden Wahlgängen erforderlich.

kna

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