Ausland

WHO hält Ausweitung der Mpox-Impfstoff-Produktion für nötig

  • Montag, 19. August 2024
/picture alliance, dpa, Sven Hoppe
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält eine Ausweitung der Produktion von Impfstoffen gegen das Mpox-Virus für erforderlich. Die Hersteller müssten die Produktion „wirklich hochfahren, damit wir Zugang zu viel, viel mehr Impfstoffen haben“, sagte die WHO-Sprecherin Margaret Harris.

Länder, die über Impfstoffvorräte verfügen, sollen diese zudem an von dem Krankheitsausbruch betroffene Länder abgeben. Die WHO hatte wegen der Ausbreitung der neuen Mpox-Variante 1b in mehreren Staaten Afrikas am vergangenen Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Es gibt bereits wirksame Impfstoffe gegen Mpox: Harris sagte, der dänisch-deutsche Impfstoffhersteller Bava­rian Nordic verfüge über einen Vorrat von 500.000 Dosen seines Impfstoffs MVA-BN, der unter dem Namen Im­vanex vertrieben wird. Weitere 2,4 Millionen Dosen könnten bei entsprechenden Bestellungen rasch pro­duziert werden.

In Japan werde zudem der Impfstoff LC16 produziert, der aber nicht kommerziell vertrieben, sondern nur im Auftrag der japanischen Regierung hergestellt werde. „Es gibt einen beträchtlichen Vorrat dieses Impfstoffs“, fügte Harris hinzu. Die WHO stehe bereits mit der japanischen Regierung in Kontakt, um eine Abgabe von Impfdosen zu ermöglichen.

Auch Ärzte ohne Grenzen forderte die Länder mit Impfstoffvorräten auf, „so viele Dosen wie möglich“ an die betroffenen Länder in Afrika zu spenden. Die Hilfsorganisation forderte Bavarian Nordic zudem auf, seine Prei­se zu senken. Der Impfstoff MVA-BN sei für die meisten von der Epidemie betroffenen Länder unerschwing­lich.

Sorge bereitet den Experten vor allem der Virenstrang 1b, der in der Demokratischen Republik Kongo und einigen anderen afrikanischen Ländern zirkuliert. Im Kongo hat die Regierung seit Jahresbeginn bereits 548 Todesfälle und mehr als 15.600 mutmaßliche Infektionsfälle verzeichnet.

Am Donnerstag meldete Schweden als erstes Land Europas einen Infektionsfall mit der Virusvariante 1b. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Reiserückkehrer aus dem von dem Mpox-Ausbruch betroffenen Teil Afrikas.

afp

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