Ausland

WHO: „Krankheit X“ vielleicht Folge von Malaria oder COVID-19

  • Montag, 9. Dezember 2024
Kongos Gesundheitsminister Roger Kamba/picture alliance, dpa, AP, Samy Ntumba Shambuyi
Kongos Gesundheitsminister Roger Kamba/picture alliance, dpa, AP, Samy Ntumba Shambuyi

Genf – Die mysteriöse „Krankheit X“ im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo könnte nach einer Ein­schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO auch auf bekannte Ursachen zurückzuführen sein. Anhand der Symptome „werden akute Lungenentzündung, Influenza, COVID-19, Masern und Malaria als mögliche Ursachen in Betracht gezogen“, teilte die WHO mit.

In der abgelegenen Region Panzi in der Provinz Kwango seien inzwischen 406 Fälle gemeldet worden. 31 Men­schen seien gestorben. Überwiegend seien Kinder betroffen, besonders unter Fünfjährige. Alle seien schwer unterernährt.

Die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz hatten schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen – anders als etwa im Bericht des dortigen Gesundheitskrisenzentrums sind dabei auch Menschen erfasst, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen.

„Malaria ist eine in diesem Gebiet weit verbreitete Krankheit, die möglicherweise die Fälle verursacht oder zu ihnen beiträgt“, berichtete die WHO. „Derzeit werden Labortests durchgeführt, um die genaue Ursache zu er­mitteln. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es auch möglich, dass mehr als eine Krankheit zu den Fällen und Todesfällen beiträgt.“

Nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministers Roger Kamba sind die Behörden in höchster Alarm­bereitschaft. Die Region ist sehr abgelegen. Neben der Zentralregierung hat auch die WHO Teams geschickt, um die Lage zu untersuchen.

Gesundheitsbehörden in der betroffenen Provinz Kwango arbeiteten zusammen mit den entsandten Experten hart daran, „die wahre Natur dieser Krankheit herauszufinden“, sagte Jude Tshangata, der Koordinator der zivil­gesellschaftlichen Organisation, im Rundfunksender Radio Okapi. Er rief dazu auf, sich strikt an die Hygiene­regeln der Behörden und insbesondere Abstand zu anderen Menschen zu halten und sich regelmäßig die Hände mit Seife zu waschen.

Die bislang unbekannte „Krankheit X“ grassiert seit dem 24. Oktober in der entlegenen Region Panzi, doch erst vor einer Woche erhielt das kongolesische Gesundheitsministerium eine Alarmmeldung. Die Patienten leiden unter grippeähnlichen Symptomen, Kleinkinder sind überdurchschnittlich stark betroffen.

dpa

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