WHO meldet neue Polio-Fälle in Syrien
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen neuen Ausbruch der Kinderlähmung im Bürgerkriegsland Syrien gemeldet. Wie die WHO und eine Partnerorganisation gestern in Genf erklärten, wurden drei Polio-Fälle in der ölreichen Provinz Deir Essor registriert.
Die Provinz wird zum großen Teil von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert, die Belagerung der gleichnamigen Hauptstadt erschwert den Bewohnern den Zugang zur medizinischen Versorgung, wie etwa Impfungen.
Die Provinz Deir Essor hatte bereits in den Jahren 2013 und 2014 eine Polio-Epidemie erlebt. Nach Angaben der Organisation Polio Global Irradication Initiative, die zusammen mit der WHO die neuen Fälle meldete, gab es damals 36 Fälle von Kinderlähmung. WHO-Sprecherin Sona Bari sagte, hinter den neuen Erkrankungen stehe ein anderer Virusstrang als damals.
Der Initiative zufolge mutierte das jetzige Virus von Strängen aus der Polio-Schluckimpfung. Die Verbreitung derartiger Stränge sei „extrem selten“, könne aber bei „unterimmunisierten Bevölkerungen“ vorkommen, erklärte die Organisation.
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